Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1886 (1886)

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mus über, und in der Schlosscapelle zu Puchheim 
wurde nun protestantischer Gottesdienst gehalten. Die 
Polhaimer verblieben in: Besitze Puchheims bis zum 
Jahre 1627. 
Unter diesen protestantischen Polhaimern gieng das 
an der Kapelle zu Puchheim gestiftete Beneficium unter. 
Am 4. Oktober 1624 erliess Kaiser Ferdinand II. ein 
Mandat, nach welchem alle protestantischen Prediger 
das Land verlassen, alle Unterthanen an Sonn- und 
Festtagen dem katholischen Gottesdienste beiwohnen, 
oder auswandern sollten. Infolge dieses Mandates 
mussten die Prädieanten von Thalheim, Puchheim 
und Vöcklabruck abziehen. Bei dieser Gelegenheit 
scheinen auch die Polhaimer ausgewandert zu sein und 
verkauften Puchheim an Herrn Adam, Grafen von 
Herbersdorf, dem damaligen Statthalter von Ober 
österreich. Seit den Polhaimern scheint die hl. Messe, 
selbst unter dem Grafen von Herbersdorf, nicht mehr 
gelesen worden zu sein, denn erst im Jahre 1711 
wurde die Kapelle des hl. Georg zu Puchheim wieder 
consecrirt durch den Suffragan-Bischof von Passau, 
Johannes Raymund, Grafen von Lamberg, und so 
dem katholischen Gottesdienst wieder übergeben. Die 
Witwe des Grafen Herbersdorf verkaufte Puchheim an 
die Grafen von Salburg, die es bis 1788 besaßen. 
Graf Gotthard von Salburg stiftete zu Puchheim wie 
der eine Kaplanei, zu welcher 4000 fl. zu 4 Percent 
gegeben wurden, nämlich: Der Beneficiat Faber zu 
Schwanenstadt gab 1000 fl., Frau Exenschlager 1000 fl., 
Graf Scherfenberg 1500 fl., und Graf Salburg 500 fl.
	        
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