Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Das Moleranz-Patent. 
adlich machte der treue Heiland den Leiden 
seiner Jünger und Jüngerinnen ein Ende. 
In seinem Zorne hatte er sie geschlagen, 
in seiner Barmherzigkeit heilte er sie wieder. 
Er gab seinem Diener Joseph II. ins Herz, 
seinen Unterthanen die Gewissensfreiheit zu 
schenken. Am 13. Oktober 1781 erließ der 
Kaiser jenes merkwürdige Patent, das seinen 
evangelischen Unterthanen erlaubte, ihren Glauben frei 
zu bekennen, sich in Gemeinden zu sammeln, Bethäuser 
zu bauen und Schulen zu errichten, sich Prediger zu 
berufen und ihrem Gottesdienste nachzukommen. 
Abber dieses Toleranzpatent wurde von den Be— 
hörden eine zeitlang verheimlicht und man erfuhr 
es im Auslande früher als im Inlande. 
Nach Wallern kam die Kunde von dem Vor— 
handensein der Gewissensfreiheit auf folgende Weise: 
Unter den vielen Personen, welche um des Glau— 
bens willen ins Ausland ausgewandert waren, befanden