Volltext: Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde A. C. Wallern in Oberösterreich

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Zu bemerken ist noch, daß sie sich während diesen 
Untersuchungen und Einkerkerungen schwanger befand. 
Im Gefängnisse zu Kremsegg wurde sie von einem 
Söhnlein entbunden (Josef Puͤhringer). Neun Wochen 
nach ihrer Entbindung wurde sie zu Wasser fortge— 
bracht. Als das Schiff vom Lande stieß, riß ihr noch 
ein Gerichtsdiener das Kind von der Brust. Ein 
Mutterherz mag diesen Schmerz empfinden. Einige 
Jahre später schlich sie heimlich, von mütterlicher 
Liebe zu ihren vier Kindern getrieben, naäch 
Oesterreich, ließ ihre Kinder in die Kammer im 
Wirthshause zu Breitwiesen rufen, legte sich selbst 
ins Bett hinter die Bettvorhänge und exrquickte sich 
an dem Anblicke ihrer Kinder, denen sie sich nicht 
zu erkennen geben durfte. Sie starb am 7. Mai 1838, 
90*, Jahr alt, zu Preßburg. 
Die letzte Person aus unserer Gegend, die fort— 
gebracht wurde, war die alte Breitenlohnerin von 
Edelgassen. Sie kam bis nach Ofen. Mittlerweile 
war die Toleranz herausgekommen, welche ihr gestat— 
tete, wieder in die Arme ihrer Kinder zurückzukehren. 
Aecußerst merkwürdig war und ist bei diesen Ver— 
folgungen die pünktliche Erfüllung der Verheißungen 
unseres Herrn. Wie er seinen Jüngern verheißen 
hatte, daß sie nicht sorgen sollten, was sie reden 
würden, denn sein Geist würde durch sie reden, so 
erfüllte er es an diesen Verfolgten. Wie er ihnen 
verheißen hatte: „Wer verläßet Häuser oder Brüder 
oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib 
oder Kinder oder Aecker um meines Namens willen, 
der wirds hundertfältig nehmen und das ewige Leben
	        
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