Volltext: Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde A. C. Wallern in Oberösterreich

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Jahre lang eingesperrt, am Körper oder an Geld 
gestraft oder gar fortgebracht. I 
Was hat z. B. die Besitzerin des Alexandergutes 
zu Haag bei Wallern um des Evangeliums willen 
gelitten! Sie hatte an einem Donnerstage in der 
Fasten eine Leber gekocht und zwar mit ausdrücklicher 
Erlaubnis des Pfarrers. Durch die Hinterlist des 
zweiten Geistlichen, der sich krank stellte und im 
Vorbeigehen um eine warme Suppe bat, wurde sie 
in Untersuchung gezogen und nach vielfachem Hin— 
und Herschleppen, von einem Gerichte zum andern, 
von einem Gefängnisse in das andere wurde sie zu— 
letzt von ihrem Ehemann und Kindern weggerissen 
und nach Siebenbürgen transportirt. Wir können 
nicht umhin, einige Beweise ihrer großen Erkennt— 
nis und ihres heldenmüthigen Glaubens anzuführen. 
Auf die Frage, warum sie das Fastengebot 
übertreten? antwortete sie: „Weil sonst die Gabe 
Gottes in der warmen Zeit verdorben wäre.“ Man 
entgegnete ihr, sie sollte sie lieber auf den Mist ge— 
worfen haben. Sie erwiderte: „Der Herr spricht: 
„Sammlet die übrigen Brocken, auf daß nichts um— 
komme“, und abermal: „Was zum Munde eingehet, 
das verunreiniget den Menschen nicht.“ Auf das 
Anerbieten eines Geistlichen, er wolle sie auf den 
rechten Weg führen, entgegnete sie: „Wenn ein Blinder 
dem andern den Weg weiset, so fallen sie beide in 
die Grube.“ Als sich derselbe anbot, ihr Bürge zu sein, 
antwortete sie: „Christus ist mein Bürge, sein Blut 
reiniget mich von allen Sünden.“ Er behauptete, 
— nicht genug gethan für unsere Sünden,
	        
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