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Exporthandel Oesterreichs von Leopold!, bis Maria Theresia" (Wien 1907) bes.
S! 128 ff. 152 ff. bestätigt. Dort ist S. 73 ff. auch ausgeführt, daß schon Mitte
des 17. Jahrh, der Amsterdamer Markt für die Erb lande der Lieferant des
besten Kriegsmaterials (wohl auf den: Wasserwege) war.
06) 3000 Ellen Tuch und 6000 kalbfelleue Tornister aus Gent im gleichest
Jahre gingen von Coln bis Heilbronn.auf Rhein und Neckar und wurden in
Lauingen für Wien wieder auf die Donau gebracht.
vi) Bei 200.000 Paar Schuhen, 80.000 Ellen weißem und 20.060 Ellen ge
färbtem Kommißtuch, welche die Firma Brentano in Frankfurt nach Stockerau
bei Wien 1779 zu liefern hatte, ist die Beförderungsart nicht deutlich ersichtlichst
Nur bei 10.000 Paar dieser Schuhe ist es sicher, daß sie auf zwei Wägen von
Mannheim über Friedberg kamen.
06) Nach der Münchener Hofkastenrechnung von 1530 haben 492 Wägen
von Wasserburg nach München über 3000 Schäffel Haber, die von Burghausen
nach München zu Wasser gekommen waren, „auf der ex" nach München ge
bracht. I. I. 1600 haben nach der Wasserburger Kastenrechnung 200 Fuhren
1200 Schäffel Haber von Wasserburg nach München gefahren. Die meisten Rech
nungen dieser Zeit sagen es ausdrücklich, daß eine Fuhr 6 Schäffel hartes Ge
treide oder 7 „Brenten" Haber fahren konnte.
00) Albert Müller, „Studien über die geographische Lage der Stadt Wasser
burg am Inn", S- 23 und 35.
Zur Geschichte 6er S1u6t Vraunuu.
Die erste Arbeit dieses Heimatheftes -sollte dem Leser einen Einblick
in die große Bedeutung des Inn und der Salzach als Verkehrsmittel
für kriegerische Zwecke geben. In äußerst mühevoller Arbeit hat Herr
Oberarchivrat Mitterwieser das Quellenmaterial gesichtet und wer sich in
die Arbeit hineingelebt hat, der wird ein ganz eigenes, jetzt ungewohntes
Bild vor sich sehen. Inn und Salzach sind vor und in Kriegszeiten oft
reich belebt durch Fahrzeuge, Truppen benützten den Wasserweg und
Kriegsmaterial jeder Art wird am.Flußwege mit der geringsten Auf
wendung von Mühe transportiert. Man könnte sagen, ein Längsschnitt
durch die ganze Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit ließ Bilder
aus den verschiedensten Kriegsperioden vor unseren Augen erstehen.
Nun besitzen wir aber auch für friedliche Zeiten eine sehr wertvolle
Quelle in zwei Passauer Mautbüchern (1400—1401 und 1401—1402),
die Professor Th. Meyer in den Verhandlungen des Historisch. Vereines
für Niederbayern, Band 40, Landshut 1909, veröffentlicht hat. Diese
Mautbücher geben uns einen sehr guten Ueberblick, wie Handel und
Verkehr auf Inn und Salzach innerhalb dreier Friedensjahre blühten.
Mitterwieser führt einen Längsschnitt durch einen Zeitraum von einem
halben Jahrtausend, die Passauer Mautbüchcr können eher mit einem
Querschnitt, der nur eine kurze Zeitspanne umfaßt, verglichen werden.
Diese letztere Geschichtsquelle ist nicht nur deshalb wertvoll, weil
sie uns in eure so frühe Zeit führt, sondern darum, weil wir auch Ein
blick in die Warenmengen bekommen, die an Passau vorbeigeführt wurden.
Wir erhalten dabei fast ein Gesamtbild des süddeutschen Flußhandels
auf Donau, Inn und Salzach.
Die Passauer Mautbücher belehren uns, daß Salz, Wein/ Textil
waren und das Gefäum (Südfrüchte, Oele, Kolonialwaren) die wichtigsten
Handelsartikel waren. ; ,'fi „, , ,, ) ) : :