139
bheiden Schaltungen besteht nur darin, daß in Abb. 67 nur
eine Spule vorhanden ist, die in ihrer Mitte (B) „angezapft“
uind dadurch sozusagen in zwei Spulen zerlegt wird, während
maAbb. 70 von vornherein schon zwei Spulen vorgesehen sind.
Der Schaltmöglichkeiten solcher Art sind sehr viele, so
daß die obigen Andeutungen nur die wichtigsten darstellen.
Mit zwei Röhren läßt sich in einer Balance—
schaltung sehr einfach Schwingungserregung erzielen.
Abb. 71 gibt das Prinzip (Schaltung Schrack). Es sei an—
genommen, Punkt Iwerde durch eine zwis chen Iund Il erregte Schwin⸗
gung schwach positiv, II schwach negativ geladen. Hat J positive
Wechselspannung, so auch die Anode Al und das Gitter C2.
Da das Gitter aber viel näher dem Heizfaden ist als die
Anode, hat es auch einen viel größeren Einfluß auf den
Anodenstrom wie die Anode, das heißt, die schwache positive
Ladung des Punktes J wird ein viel stärkeres Anwachsen
des Anodenstromes i2 zur Folge haben, wie das Steigen des
Anodenstromes i1 durch die Erhöhung der Anodenspannung An.
Die Anodenspannung fällt in beiden Röhren zwischen
dem äußexen Widerstand R1respektive R2 und dem inneren
Widerstand der Röhren ab, so daß sich der. Spannungsabfall
entsprechend diesen Widerstandsgrößen verteilt. Sei der Ein—
achheit halber angenommen, der äußere, der Röhre vor—
geschaltete Widerstand sei glheich dem inneren Röhren—
widerstand und die Anodenspannung sei 200 Volt, so fällt
sie vom -Pol der Anodenbatterie aus im Widerstand Ri
respektive Ro) auf 100 Volt und dann in der Röhre bis zum
Glühfaden auch auf 100 Volhtt. —
Wurde nun durch das Anlegen einer positiven Spannung
an J das Gitter G2 positiv, so sinkt damit der innere Wider—
tand der Röhre 2, also fällt jetzt in R2 die Spannung stärker
ab wie früher (sagen wir um 110 Volt), d. h. die Anode A⸗
wird „negativer“, unterstützt also die schwache, vorhandene
negative Ladung von II. Genau dieselbe Überlegung von
rechts nach links angewendet, ergibt, daß die schwache negative
Ladung in II eine stärkere positive Ladung an J bedingt —
das heißt nichts anderes, als schwache Wechselspannungen
„schaukeln sich auf“ und wenn man daher zwischen J. und II