Volltext: Aus den Urwäldern Paraguays zur Fahne [16]

Bis hinter die Drahtverhaue ging es aufrecht 
an der Chaussee entlang. Dann begann das Kriechen. 
Das hohe Gras deckte vollständig unsere Bewegungen, 
und Pie Spuren zeigten uns später den sicheren Rück, 
weg. Zm Abstand von zwei Metern krochen wir 
feindwärts. Tiefe Stille. Meter für Meter horchend 
und spähend gingen wir vor, indem wir ab und zu 
Verdächtiges länger betrachteten. Wir konnte» 
höchstens noch achtzig Meter von den feindlichen 
Drahthindernissen entfernt sein. Deutlich verstand 
man jetzt >edeS Wort. Langsamer ging es weiter. 
Noch fünfzig Meter. Plötzlich fiel kurz vor uaS ei» 
weißes Fleckchen Erde auf, grell sich von seiner 
grüne» Umgebung abhebend — wir nahmen unsere 
Richtung jetzt dorthin. Höchstens sechs Meier trennte« 
uns von unserem neuen Ziel. Da bewegte sich etwas, 
und man hörte Flüstertöne. Also doch ein vor, 
geschobener Horchpoflea! Etwas zurückkrtechend» hielten 
wir kurzen Krtegsral, dessen Schluß war: „Das Nest 
wird ausgehobea.- Nu» ging es, Gott befohlen, 
los. Einer kroch rechts, der andere links herum und 
ich, mit der einzigen Schußwaffe in der Hand, ge, 
rade darauf zu. Fünf Meter noch. Ich konnte zwei 
Käppis erkennen, zwei Gewehre mit aufgepfianztev 
Bajonetten lagen auf dem Erdaufwurf. Ich mußte 
warten, bis meine Leute de» längere» Weg zurück, 
gelegt hatten. Kurz drehten sich die beiden Franzose», 
köpfe nach hinten um. Ich machte einen Satz nach 
vorn, zwei Schläge, dumpfes leises Stöhnen, und 
ehe ich am feindlichen Grabe» war, standen meine 
beiden Leute schon im Loche und hatten ihre Deute 
£ Irrngenfeld, Aus dm Urwäldern Paraguays 22Z
	        
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