getaucht. Zum zweitenmal ließ ich mich bis Genua
an Deck nicht sehen.
Durch das kleine Bullauge, aus dem ich hinaus-
schauen konnte, sah ich die wunderbare Gegend, an
der wir vorüberfuhre». Entzückend lagen die Städte
der Riviera am Ufer, und lange Zeit sah man am
äußersten Gestade einen V-Zug brausen. Da wurden
bas erstemal wieder die tzeimatsgefühle in mir wach,
und meine Erregung stieg mit jedem Meter, um
den wir uns Genua näherten.
„Genua in Sicht," erscholl es von Deck, und wer
Zeit und Lust hatte, stürzte sofort nach oben und
sah sich das Schauspiel bet der Einfahrt an. Oer
Hafen von Genua war in diesen Tagen derart be
völkert und überfüllt, baß unser verhältnismäßig
kleines Schiff kaum Platz zum Anlegen erhielt. Wir
fuhren mit dem Bug nach vorne in den Hafen ein,
mußten aber dann mit dem Heck zuerst wieder heraus
geschleppt werden, da kein Platz zum Drehen vor
handen war. So wurden wir endlich, das Hinter
teil zuerst, hineingezogen und legten «ach Schwierig
keiten über Schwierigkeiten am Kat an. Es war
sechs Uhr abends geworden, als unser Dampfer end
lich still lag. Kaum war die Landnngsbrücke herunter
gelassen, kaum waren die nötigen Formalitäten er
ledigt, kaum begannen die wenigen Passagiere von
Deck zu gehen, als auch ich in meiner schwarzen
Wüstheit mit einem kühnen Sprung von Deck
heruntersprang und meinen Fuß auf italienischen
Boden setzte.
Wer fühlt die Freud« mit mir, die ich in diesen
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