Volltext: Aus den Urwäldern Paraguays zur Fahne [16]

Am dunklen Abend stellte ich mich im Hafen ein 
und wurve von meinen beiden Lenken um« Deck 
in den Kohlenramn gebrachr. Dort waren noch vier 
andere Menschen anwesend, die scheinbar von unseren 
Plänen alles wußren und wohl auch einen Teil 
meines Geldes abbekommen hatten. Mir konnte 
es ja im übrigen egal sein, wer sich den Raub teilte. 
Man empfing mich verhältnismäßig freundlich, lachte 
mich nur aus, und einige meinten, ich als Brasilianer 
härte für fünfzig Mark doch auch eine beffere Über 
fahrt haben können. 
So verging die erste Nacht, ohne daß ich irgend 
welche Arbett gehabt hätte. Ich schlief auf den 
Kohlen und deckle mich, wie man auf gut berlinisch 
zu sagen pflegt, mit dem Bauche zu. Es bedurfte 
ja auch wenig einer Decke, da in diesen Räumlich 
keiten eines Schiffes sowieso eine unmenschliche 
Hitze herrscht. Ms ich am Morgen erwachte, war 
ich bereits in das schönste Schwarz gehüllt, das 
diese Kohlenschipper ja immer au sich haben. Man 
begann schon zu früher Morgenstunde tüchtig zu 
heizen, und somit kam meine erste Arbeit. Auf 
diesen kleinen Frachtschiffen — den» so eines war 
das «einige —, die de» Verkehr zwischen Genua 
und Barcelona aufrechterhalten und nur wenige 
Kajütenpassagiere an Bord nehmen, ist bei den 
Kohlentrimmern dreistündige Ablösung. Aber diese 
drei Stunden genügen vollständig, um einen kräftigen 
Mann zur Ermüdung zu bringen, geschweige denn 
mich, der ich wirMch nicht mehr einer der Kräftigsten 
zn nennen war. Wie sich später in Deutschland 
so 5
	        
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