Am dunklen Abend stellte ich mich im Hafen ein
und wurve von meinen beiden Lenken um« Deck
in den Kohlenramn gebrachr. Dort waren noch vier
andere Menschen anwesend, die scheinbar von unseren
Plänen alles wußren und wohl auch einen Teil
meines Geldes abbekommen hatten. Mir konnte
es ja im übrigen egal sein, wer sich den Raub teilte.
Man empfing mich verhältnismäßig freundlich, lachte
mich nur aus, und einige meinten, ich als Brasilianer
härte für fünfzig Mark doch auch eine beffere Über
fahrt haben können.
So verging die erste Nacht, ohne daß ich irgend
welche Arbett gehabt hätte. Ich schlief auf den
Kohlen und deckle mich, wie man auf gut berlinisch
zu sagen pflegt, mit dem Bauche zu. Es bedurfte
ja auch wenig einer Decke, da in diesen Räumlich
keiten eines Schiffes sowieso eine unmenschliche
Hitze herrscht. Ms ich am Morgen erwachte, war
ich bereits in das schönste Schwarz gehüllt, das
diese Kohlenschipper ja immer au sich haben. Man
begann schon zu früher Morgenstunde tüchtig zu
heizen, und somit kam meine erste Arbeit. Auf
diesen kleinen Frachtschiffen — den» so eines war
das «einige —, die de» Verkehr zwischen Genua
und Barcelona aufrechterhalten und nur wenige
Kajütenpassagiere an Bord nehmen, ist bei den
Kohlentrimmern dreistündige Ablösung. Aber diese
drei Stunden genügen vollständig, um einen kräftigen
Mann zur Ermüdung zu bringen, geschweige denn
mich, der ich wirMch nicht mehr einer der Kräftigsten
zn nennen war. Wie sich später in Deutschland
so 5