Volltext: Ueber die Vornahme der Fleischbeschau auf dem Lande

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7. Nach der Rinderpest oder Löserdürre findet 
man die Mägen verändert, besonders den dritten auf— 
getrieben, mit ausgetrocknetem Futter gestopft, den vierten 
Magen und die Gedärme entzündet, mit Flecken und platten— 
artigen Gerinnungen besetzt, die Leber blaß, die Milz klein, 
aufgelockert, mißfärbig. 
Bei Euntdeckung dieser Krankheit haben ohnedieß Sach— 
verständige die weiteren Anordnungen zu treffen, der Fleisch— 
beschauer aber hat den Genuß des Fleisches zu verbieten. 
8. Bei der Lungenseuche der Rinder sind die Lungen 
gewöhnlich vergrößert, oft gelb und braun marmorirt, es 
finden sich Versulzungen und Ergießungen in der Brusthöhle. 
Ob das ZFleisch noch zu genießen und die Haut zu 
verwenden ist, darüber haben von der Behörde berufene 
Sachverständige zu entscheiden. 
9. Schafe unterliegen mehreren seuchenartigen Krank— 
heiten. Die Hauptveränderungen im Kadaver sind nach der 
Schafpest: das Blut dünne und mißfärbig, die Lungen 
schwarz, mürbe; nach der Fäule: das Zellgewebe wässerig, 
das Fleisch schlaff, blaß, das Fett aufgelöst, gallertartig, 
Maul- und Rachenhöhle voll Schleim, die Leber knotig, 
mit Würmern besetzt, die Gallenblase verschrumpft, die 
Nieren schlaff, blaß und aufgedunsen, der Magen und die 
Gedärme weißlicht, wie gewässert, Gekröse fettlos, die Lungen 
schlaff, mit Auswüchsen besetzt, im Herzbeutel und in den 
andern Höhlen Wasser, das Blut wässerig und zersetzt, der 
Körper übelriechend; nach der wurmigen Lungenseuche: 
die Lungen welk, blaß, aufgedunsen, knotig, in der Luftröhre 
zäher Schaum, mit Ballen von Würmern, das Blut dünn, 
wässerig, das Fleisch blaß, welk, fettlos, in der Leber 
zuweilen Egelwürmer; nach Rothlauf: die Haut welk, die 
Leber brandig, die Milz mürbe, die Augenhäute geschwürig, 
die Lungen entzündet, brandig; nach Harnruhr: die Nieren 
bläulich, mürbe, das Nierenfett verzehrt, die Blase verdickt 
und vergrößert, oder auch verkleinert; nach der Darr⸗ 
sucht und Gaubberkrankheit: das Fett geschwunden, die
	        
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