Volltext: Ueber die Vornahme der Fleischbeschau auf dem Lande

15 
Insbesondere ist der Genuß des Fleisches und anderer 
Theile ganz zu untersagen nach folgenden Krankheiten: 
1. Bösartige Fieber. Nach Faul- und Gallen— 
fiebern findet man die Leber vergrößert, schwarzgelb, die 
Gallenblase überfüllt, Fett, Häute und Flechsen gelblich 
gefärbt, das Fleisch' dunkel. I 
Nach Schleim- und Wurmfiebern ist das Fleisch blaß, 
schleimig, eckelhaft weich, die Eingeweide blaß, die Drüsen 
vergrößert, Erguß von Wasser und sulziger Flüssigkeit, Ab⸗ 
magerung und Fettlosigkeit. VV0 
2.. Nach Milzbrand ist die Milz weich, locker, ver— 
größert, mit dickem Blute gefüllt, eben so gewöhnlich die 
Leber; die Gallenblase enthält dünne schwarzbraune Galle, 
zwischen Haut und Fleisch hellete und dunklere Flecken, 
Erguß von Blut »und Sulze, Beulen mit speckiger Masse 
und Blutwasser, die Magenhäute schwarz, verbrannt, oft am 
schwarzen Futter klebend, die Gedärme stellenweise brandig, 
mit Bluterguß, die Drüsen vergrößert, mit Sulze umgeben, 
das Zwerchfell entzündet, fleckig, die Lungen welk, oder von 
Blut aufgetrieben, brandig, das Fleisch dunkel, weich, aufgelöst. 
Bei dieser Krankheit ist nicht nur der Genuß für 
Menschen und Thiere strenge zu verbieten, sondern es ist 
auch die Verunreinigung entblößter Hautstellen mit Bestand— 
theilen solcher Thierleichen forgfältig zu meiden und diese 
sind mit Haut und Haaren tief zu verscharten. 
3. Bei der Ruhr ist die innere Darmhaut entzuündet, 
geschwürig, angefressen oder eiternd, oft verdickt oder brandig. 
4. Krebsgeschwüre sind leicht erkennbar, ihr Vor⸗ 
handensein bedingt das Verbot des Genusses des Fleisches 
und des Gebrauches der Häute der damit behafteten Thiere. 
5. Nach Wassersucht finden sich wässerige Ansamm— 
lungen in den Höhlen, das Fleisch ist blaß, wässerig, daher 
eckelhaft, das Fett gering, weich, das Blut dünnflüssig. 
6. Nach Gelbsucht ist die Leber verändert, blaß und 
mißfärbig, das Fett zitronengelb, in den Höhlen und unter 
der Haut Wasser, das Fleisch röthlich gelb, weich und un— 
genießbar.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.