Volltext: Ueber die Vornahme der Fleischbeschau auf dem Lande

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in Ordnung, die Thiere nicht mit Schweiß bedeckt, sondern 
abgekühlt sind und nicht beim Stehen mit den Füßen wechseln. 
Sind die Zeichen der Erhitzung und Ermüdung vorhanden, 
so ist die Schlachtung zu verschieben und eine zweite Beschau 
vorzunehmen. 
Hat ein Thier beim Treiben ein Bein gebrochen, oder 
ist es buglahm geworden, so kann demungeachtet die Schlach— 
tung vorgenommen werden, wenn nicht schon Entzündung 
und Fieber eingetreten ist. 
Indem sich der Fleischbeschauer mit den Zeichen der 
Gesundheit und besten Qualität des Schlachtpiehes 
bekannt gemacht hat, darf er jedoch nicht unbeachtet lassen, 
daß auch Thiere minderer Güte zur Schlachtung gebracht 
werden, deren Fleisch nicht als gesundheitsschädlich zu ver— 
bieten, sondern nur als von geringerer Qualität zu 
bezeichnen ist. Einen wesentlichen Unterschied bedingen 
nämlich das Alter, das Geschlecht und die Verwendung von 
Nutzthieren, überdieß machen nicht alle Krankheiten, woran 
ein Thier gelitten hat, wenn sie nicht einen höheren Grad 
erreicht haben, das Fleisch desselben ungenießbar ... 
Von geringerer Qualität, aber doch genießbar 
ist das Fleisch von Zuchtstieren, von Kühen in der Ab— 
nahmsperiode, von trächtigen Kühen in der ersten Zeit—⸗ 
periode (bei denen jedoch die ausgeschnittenen Jungen nicht 
genießbar sind), von Kälbern, die noch nicht die acht Milch— 
schneidezähne haben, von Reiblingen oder halbgewachsenen 
Rindern im Alter vom Zahnausbruche bis zum Zahnwechsel, 
d. i. bis zu zwei Jahren, deren Fleisch weder Kalb⸗ noch 
Rindfleisch ist, von alten Schafen und Böcken, wenn die 
Zähne bereits schmal und locker sind, von Mastschweinen 
im ungeräucherten Zustande, wenn die Schlachtung in der 
Sommerhitze stattfand... 
Nebst den bereits erwähnten Knochenbrüchen und an⸗ 
deren Verletzungen, die noch nicht von Fieber und Ent⸗ 
zündung begleitet sind, gibt es auch andere Krankheiten, 
die, wenn sie noch nicht zu weit vorgeschritten sind und 
merkbare Veränderungen in den Hauptorganen und im
	        
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