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Die S eh afb ergbahn.
den finanziellen Schwierigkeiten, die sich der Durchführung desselben
entgegensetzten. Das Inslebentreten der Salzkammergut-Localbahn-
Actiengesellschaft reifte endlich die glückliche Idee zur That.
Anfangs sollte die Schafbergbahn von salzburgischem Gebiete und
zwar nächst dem Schlosse Hüttenstein am Grottensee ihren Ausgang
nehmen, da der Schafberg selbst zum grössten Theile auf salz¬
burgischem Boden liegt. Der Opfermuth der Gemeinden Ischl und
St. Wolfgang, sowie die bedeutende Subventionirung seitens des
oberösterreichischen Landtages brachten es aber dahin, dass das
auf oberösterreichischem Boden liegende St. Wolfgang zum Ausgangs¬
punkte für dieselbe gewählt wurde. Im April 1892 wurde der Bau,
welcher der Bauunternehmung Stern & Hafferl übertragen ward,
in Angriff genommen, und ein Jahr später war er bereits so weit
vorgeschritten, dass Materialzüge bis über die halbe Höhe des
Berges verkehren konnten. Begünstigt durch die schöne Witterung,
gelang es, bis zum Winter 1892 sowohl den Unterbau zum grössten
Theile, sämmtliche Brücken und Durchlässe, dann die Hochbauten
der Station St. Wolfgang fertig zu stellen, als auch 2*5 Km. Geleise
sammt Zahnstangen vorzulegen, so dass in die Bauperiode 1893
nur mehr die Fertigstellung des oberen, aber freilich auch
schwierigeren Theiles der Trace fiel. Die Aufgabe wurde ungeachtet
der zum Theile ungünstigen Witterungsverhältnisse in der glück¬
lichsten Weise gelöst; es stellt sich die Schafbergbahn als zweite
Hochbahn Oesterreichs ihrer um 6 Jahre älteren Vorgängerin, der
Gaisbergbahn, ebenbürtig an die Seite.
Die Trace der Schafbergbahn hat eine Länge von 5*8 Km.
und beginnt ausserhalb des Marktes St. Wolfgang nächst dem
sogenannten Leuchtthurme, unmittelbar am Ufer des Abersees. Die
Ausgangsstation mit der Höhencote 543*00 M. hat eine Länge von
110 M. und ist ausgerüstet mit einem Aufnahmsgebäude und
gedeckter Veranda, welche in unmittelbarer Nähe des Dampfschiff-
Landungsplatzes gelegen ist, ferner mit einer Locomotiven-Remise
für vier Maschinen, einem Kohlenschuppen, einer Wagenremise,
einer Schiebebühne und einem Wasserkrahn für Betriebszwecke.
Anfänglich nimmt die Trace eine nördliche Richtung, über¬
setzt bei Km. o*5 mittelst eines gewölbten Viaductes den Dietel-
bach — die Grenze zwischen Oberösterreich und Salzburg — wendet