Volltext: Die Schafbergbahn und ihre Zufahrtslinien

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St. Wolfgang- und die Schafbergbalìn. 
1429 erbauten Kirche und den zwischen dieser und dem Schlosse 
stehenden Brunnen. Der erstere, aus dem Jahre 1481 stammend 
und über Bestellung des Abtes Benedict Egck von Mondsee errichtet, 
gehört sowohl hinsichtlich seiner Sculpturen, als auch seiner Gemälde 
zu den bedeutendsten Werken der mittelalterlichen Kunst, und 
sein Schöpfer, Michael Pacher aus Bruneck in Tirol, zu den 
hervorragendsten Meistern des i5. Jahrhunderts; der Brunnen, ein 
Werk des Stadtbrunnenmeisters Lienhart Rannacher zu Passau, 
i5i5 aus Glockenspeise gegossen, zeigt interessante Reliefs und 
die Inschrift: »Zu nutz vnd frumen den armen Pilgrump, die nit 
haben gelt vnd wein, die sullen pei disen wasser freilich sein.« 
Ist die Kirche zu St. Wolfgang an und für sich -schon eines 
der hervorragenden gothischen Bauwerke des Landes, so besitzt 
sie in dem erwähnten Hochaltar, dem tadellos erhaltenen Haupt¬ 
werke Michael Pacher's, ein Kunstwerk allerersten Ranges; er 
erhebt sich in der prachtvollen Architektur eines Flügelaltares 
(3*9 M. hoch und 3*i M. breit), dessen Mittelschrein in freien Figuren 
die Krönung Mariä oder richtiger wohl, die Einsegnung der Maria 
als Himmelskönigin durch Christus darstellt. An den Seiten, von 
zierlich durchbrochenen Pfeilern getrennt, stehen die Figuren der 
heiligen Wolfgang und Benedict. Darüber wölbt sich ein Baldachin 
von reichster, phantasievoller Gestaltung. Der zierliche hohe Aufbau 
enthält den Gekreuzigten zwischen Maria und Johannes, und eine 
Reihe anderer Statuetten. In der Predella sieht man die reizvelle 
Gruppe der Anbetung der heiligen drei Könige. Zwischen dem 
Mittelschrein und den auf beiden Seiten mit Gemälden geschmückten 
Flügeln steht jederseits die grosse Figur eines jugendlichen Ritters, 
die heiligen Georg und Florian. 
Die liebevolle, von feinster Beobachtung zeugende Behand¬ 
lung der Gestalten, ihre freie malerische Anordnung, das überaus 
zierliche Masswerk mit seinen zauberhaften Lichtern, endlich der 
Gegensatz der tieffarbigen Tafelgemälde auf den Flügeln mit den 
goldglänzenden und hellen Freifiguren des Mittelschreines bilden 
ein Ganzes von wunderbarer Schönheit. 
Das Mittelstück des Altares ist sicher Pacher's eigenhändige 
Arbeit; an der Ausführung der übrigen Theile ist die Mitwirkung 
von Hilfskräften erkennbar. Wie das Schnitzwerk die Höhe von
	        
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