Volltext: Die Schafbergbahn und ihre Zufahrtslinien

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Salzburg - St. Wolfgang. 
erblicken wir in die Ferne sich verlierend das schmäler und schmäler 
werdende Ende des Mondsees, das durch die See-Ache mit dem 
Attersee verbunden ist. Ein von der Bahnverwaltung angelegter 
Fusspfad führt in Serpentinen von der Haltestelle zu Thale. 
Scharfling gilt als vortreffliche Sommerfrische. Während 
der Saison ist der Ort von Fremden viel besucht, zumal ja das 
Dampfschiff hier landet und gewöhnlich in den Nachmittagsstunden 
zahlreiche Ausflügler von Mondsee herüber bringt. 
Die Bahn umfährt 60 und mehr Meter über der Thalsohle 
in grossem Bogen, immer der Felslehne des Griesberges folgend, 
das Scharflinger Thalbecken, passirt abermals einen kurzen Tunnel 
und wendet sich, noch einen letzten Blick auf den Mondsee 
gestattend, in steter Steigung dem Eibenberg zu, den sie in einem 
422 M. langen, durch compacten Kalkstein geschlagenen Tunnel 
durchbricht. Dieser Tunnel bildet mit der Höhencote 58o*6o M. 
die Wasserscheide zwischen dem Aber- und dem Mondsee. Bei 
der Ausfahrt aus dem Tunnel erblickt man zur Linken den tief¬ 
schwarzen Grottensee mit dem Schlosse (Neu-)Hüttenstein — 
die Ruinen des alten Schlosses, das i32g von dem salzburgischen 
Erzbischof Friedrich III. erbaut wurde, wozu demselben ein gewisser 
Albrecht Zopf 5o Pfund Salzburger Pfennige vorschoss, liegen im 
Walde rechts oberhalb der von Scharfling herüberführenden Strasse 
— und den Schafberg. Bei Schloss Hüttenstein ist eine Ladestelle 
für Holztransport und eine Haltestelle für Personenaufnahme 
errichtet. Die Bahntrace übersetzt die St. Gilgener Strasse und 
geht, dem Laufe des Grottenbaches folgend, am Fusse des Falken¬ 
steines entlang, in landschaftlicher Beziehung hier nur geringes 
Interesse bietend. Kaum hat sie jedoch das enge Thalende erreicht, 
so ändert sich mit einem Schlage das Bild. Einen kleinen Fels¬ 
kegel umfahrend, der den Blick nach vorwärts gehindert hat, öffnet 
sich plötzlich das liebliche Thal von Brunnwinkel und es bietet 
sich ein Anblick, der das Auge jedes Malers mit hellem Entzücken 
erfüllen muss: Zu Füssen liegt das reizende Villenviertel von 
Brunnwinkel, von den grünen Wellen des Abersees bespült, und 
weiterhin schauen wir das stattliche Dorf St. Gilgen, dessen 
schmucke Häuser bis dicht an das Ufer des Sees herantreten; den 
Hintergrund für dieses anmuthsvolle Bild stellt der waldreiche
	        
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