Volltext: Józef Piłsudski Reden und Armeebefehle (Band IV / 1936)

AUS DER ZEIT DES POLNISCH-RUSSISCHEN KRIEGES 
39 
Die Besetzung in Polen hört auf zu bestehen. 
Die deutschen Soldaten verlassen unser Vaterland. 
Ich verstehe vollkommen die Erbitterung, welche die Re¬ 
gierungen der Okkupationsmächte in allen Kreisen der pol¬ 
nischen Volksgemeinschaft erweckt haben. 
Ich wünsche jedoch, daß wir uns nicht von Gefühlen 
des Zorns und der Rache hinreißen lassen. 
Die Abreise der deutschen Behörden und Truppen muß 
in der größten Ordnung vor sich gehen. 
Kein Unbefugter hat das Recht, irgendwelche Anordnun¬ 
gen hinsichtlich der abziehenden Soldaten zu treffen. 
Dem von der deutschen Garnison in Warschau gebilde¬ 
ten Soldatenrat habe ich aufgegeben, für die Zeit, welche 
für die Ausreise der Truppen unerläßlich ist, allen Garni¬ 
sonen und Truppen den Befehl zu erteilen, sich so zu 
verhalten, wie es der neue Stand der Dinge sowohl in Po¬ 
len wie in Deutschland erfordert. 
Bürger! Ich fordere Euch alle auf, kaltes Blut, Gleich¬ 
mut und Ruhe zu bewahren, wie sie in einem Volk herr¬ 
schen müssen, das seiner großen und glänzenden Zukunft 
sicher ist. 
Josef Pilsudski. 
Ansprache an die ehemaligen Legionäre und 
Mitglieder der Polnischen Militärischen 
Organisation 
Warschau, 29. November 1918 
Diese Ansprache steht im Zusammenhang mit der 
Auflösung der Polnischen Militärischen Organisation 
und ihrer Einverleibung in die polnische Armee. Sie
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.