Volltext: Józef Piłsudski Reden und Armeebefehle (Band IV / 1936)

AUS DER ZEIT NACH DEM MAIUMSTURZ 
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lendsten und bekanntesten Fälle Gericht und Staatsanwalt¬ 
schaft übergeben; sie waren monatelang verschleppt wor¬ 
den, nur weil die Protektion von Abgeordneten und Sena¬ 
toren im Spiele war. 
Sie, Herr Marschall, sehen also das Problem der 
starken Regierung in der Vermeidung parlamentari¬ 
scher Einflüsse auf die Regierungsbildung? 
Selbstverständlich. Der Präsident kann sich in der Aus¬ 
wahl der Menschen irren; aber einen solchen Fehler kann 
man leichter verbessern als die Regierung zu zwingen, sich 
sofort in bindende Verpflichtungen gegenüber Fraktionen, 
Parteien, Gruppen, Klüngeln und Cliquen in Sejm und Senat 
zu verstricken. Ich möchte die Hoffnung aussprechen, Sejm 
und Senat sollten, um eine neue und noch bedeutend schär¬ 
fere Krise zu vermeiden, bedenken, daß es in diesem Fall 
vielleicht besser wäre, sich und das Land nicht dem Ver¬ 
such auszusetzen, die schlechten Sitten und Gepflogenhei¬ 
ten der Abgeordneten und Senatoren noch länger andauern 
zu lassen. 
Ansprache an die Vertreter der Sejmparteien 
Warschau, 29. Mai 1926 
Die Wahl des neuen Staatspräsidenten durch die 
Nationalversammlung wurde auf den 31. Mai 1926 
festgesetzt. Zwei Tage davor fand auf Einladung des 
Ministerpräsidenten Professor Kasimir Bartel in den 
Repräsentationsräumen des Ministerratspräsidiums 
eine Versammlung von Vertretern aller Sejmparteien 
statt. Professor Bartel erklärte den Anwesenden, er
	        
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