Volltext: Józef Piłsudski Reden und Armeebefehle (Band IV / 1936)

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REDEN UND ARMEEBEFEHLE 
ren gesprochen habe, waren von den gegenwärtigen völlig 
verschieden. 
Vor vier Jahren eröffnete ich den Verfassunggebenden 
Sejm in einem Zeitpunkt, da wir in verschiedenen Teilen 
unseres Staates noch nicht die Herren im Hause waren, da 
unser Schicksal sehr ungewiß schien, da uns von vielen Sei¬ 
ten her der heiße Atem des Krieges streifte. 
Ich bin glücklich, daß ich den ersten ordentlichen Sejm 
eröffnen kann und nicht zu den Pflichten des Kampfes, 
sondern zur ruhigen Friedensarbeit aufzurufen habe. Diese 
Arbeit kann um so ruhiger vonstatten gehen, als unsere 
Grenzen gesichert sind und wir selber weder einen bewaff¬ 
neten Streit darum zu beginnen beabsichtigen noch ihre 
Verletzung erstreben, nach welcher Richtung es auch im¬ 
mer sei. 
In dem vorigen Sejm waren die Fragen, die unsere in¬ 
ternationalen Beziehungen betrafen, zuweilen der Gegen¬ 
stand leidenschaftlicher Meinungsverschiedenheiten und 
stürmischer Szenen, die einen bedeutend weiteren Kreis 
von Staatsbürgern in Unruhe versetzten, als es die Absicht 
der Herren Abgeordneten war. Ich lenke daher Ihre Auf¬ 
merksamkeit, meine Herren, auf die Notwendigkeit, auf 
diesem wichtigen Gebiet die Ruhe zu bewahren; sie beruht 
gleicherweise auf dem Glauben an die eigene Kraft wie auf 
dem Vertrauen zu den Bundesgenossen und Freunden, die 
wir besitzen und denen gegenüber Polen sein gegebenes 
Wort auch zu halten vermag. 
Unter den Aufgaben der Gegenwart rückt zweifellos die 
aufs lebhafteste empfundene Notwendigkeit, die Staats¬ 
finanzen zu regeln, in erste Reihe. 
Während der verflossenen vier Jahre trat in der wirt¬ 
schaftlichen Lage des Landes eine bedeutende, allen sicht¬
	        
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