Volltext: 50jähriger Tätigkeitsbericht des Gmundner Männergesangvereins

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Empfang und dem glänzenden Verlaufe des erhebenden Festes 
wußten die Unfrigen viel Rühmliches zu erzählen. 
Bei der in gewohnter Weise begangenen Silvesterfeier 
fand eine Lotterie zum Besten Verwundeter in Dalmatien statt, 
welche ein ansehnliches Erträgnis lieferte. 
Der vormalige langjährige Vorstand des Vereins, Herr Ober 
lehrer Czech, wurde in gerechter Würdigung seines langen, ver 
dienstvollen Wirkens zum Ehrenmitgliede des Vereins ernannt. 
Am 22. Dezember erwies der Verein seinem Ehrenmitgliede, 
dem geistlichen Rate Josef S ch m i d, an seinem Grabe durch einen 
Trauergesang die letzte Ehre. 
10. Vereinsjahr 1870/71. 
Das Jahr der größten deutschen Siege und die Wieder 
erstehung deutscher Einheit brachte auch Gmunden die von vielen 
Seiten längst gewünschte Einheit auf dem Gebiete deutschen 
Männergesanges, indem sich am 19. Oktober die beiden seit dem 
Jahre 1861 nebeneinander bestandenen Gesangvereine durch den 
Eintritt des Brudervereins Frohsinn in einen Verein yerschmelz- 
ten. Mit vereinten Kräften rückten die Sänger mit dem neuge 
wählten, tüchtigen und eifrigen Chormeister Dr. Karl Beistorfer 
an der Spitze hinaus ins Feld deutschen Sanges und brachten 
die schönsten Lorbeeren heim. 
Nachdem Herr Habe r t aus Mangel an Zeit die Ehor- 
meisterstelle niedergelegt hatte, übernahm Herr Dr. Beistorfer 
aus Gefälligkeit die Leitung bei der Gründungsliedertafel, 
welche am 7. Mai unter Teilnahme eines zahlreichen beifallspen 
denden Publikums in der Wunderburg abgehalten wurde. 
Bei den Ständchen, welche der Verein die Ehre hatte zur 
Begrüßung sowohl, als zum Geburtstage dem Könige von Hanno 
ver zu bringen, fanden seine Fortschritte lobende Anerkennung. 
Am 22. Mai wurde eine Sängerfahrt nach Schwanen- 
stadt unternommen, wo nach festlichem Empfang durch die dortige 
Liedertafel ein edler Wettstreit zwischen beiden Vereinen entbrannte. 
Ein zu Wasser am 10. Juli gemachter Ausflug zum 
Staininger bot sehr vergnügte Stunden, welche durch eine Heim 
fahrt bei prachtvollem Mondenschein gekrönt wurden. 
Der 8. Oktober wurde für die Zukunft dadurch von blei 
bender Bedeutung, daß an demselben Herr Dr. B e i st o r f e r die 
auf ihn gefallene Wahl für die Chormeisterstelle annahm, um die 
selbe bis zum heutigen Tage und hoffentlich noch recht viele Jahre
	        
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