Volltext: Austria Romana: 3; Ausgänge, Übergänge ; Beilagen (3 /1902)

Beilage E. Reisebuch. 
Die yorrömisclien Wege gehen in der Regel parallel den grossen 
Flusslinien, durch welche die Thäler geformt und teils ausgeebnet sind, 
alsdann auf diese zu nach den wichtigeren meist längeren Seitenzuflüssen, 
gegebenenfalls aber nächst oberhalb derselben auf freieren Hochebenen. 
Man kann solche Wege vermuten in der Richtung erschlossener Depot¬ 
funde, der Grabhügel, überhaupt in der Verbindungslinie für die Fund¬ 
stellen , endlich nach den sagenhaften Bezeichnungen Alte Strasse, 
Entrische, Heiden-, Hoch-, Sam-, Weinstrasse, Diebsweg u. dgl. Nach 
solchen Erstanlagen, die auf zwei Jahrtausende v. Chr. zurückgehen, 
gestaltete sich das festere und weitläufigere Strassenwesen der Römer, 
früher im östlichen Süden, zu spätest im östlichen Nord unseres 
Reiches. 
Noch fehlen Aufgrabungen des Strassenbaues nach zusammen¬ 
hängenden Verzeichnungen antiker Zeit, entweder vollständig oder in 
halbwegs schlussberechtigter Abfolge, für die Linien der transsylvanischen 
Alpen, des siebenbürger Erzgebirges, der Karpaten mit Tatra, Semmering, 
Korntauern, Velbertauern, die westliche Grenzgegend Landeck-Finster- 
münz-Engadin-Glurns,1) ausserdem (südlicher von letzteren) für die Durch¬ 
brüche von Kanker, Loibl, Bärengraben-Saumpfade, Wurzen, Prediel, 
Gailberg, Plöcken, Sexten, Ampezzo etc. bis insbesondere zum Stilfser- 
joch. Wo heute die höchste Alpenfahrstrasse Europas hinläuft, 2760 (al 
2790 m.) vom Vintschgau durchs Addathal gegen Bormio, Chiavenna, 
Como, westlich vom Ortler, hat Castorius (IV 1, 2) nur Venostae mit 
1) An Stelle einer Reichsheerstrasse Veldidena—Brigantium Baben wir nur 
die Linie der Fundorte Nassereit, Reutte, Sonthofen, Immenstadt, insbesondere 
aber Gailwiese, Afling, Zirl, Kematen, Leibeifing, Halling, Telfs, Imst, Starken¬ 
bach, Kronburg, Landeck, Perjen, Grins, (Kaisers), Bludenz, Göfis, Feldkirch, 
Altenstadt, Götzis, Hohenems, Lustenau, Lauterach, Kemelbacb, Bregenz. Die 
Reste der Römerstrasse bei Bregenz, um Rieden, zeigen bei einer dermaligen Tiefe 
von 70 cm. unter Grund eine Breite von 16 m., Mächtigkeit von 30 cm.
	        
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