Einiges von meiner Familie
Familie Richthofen hat sich in den bis-
^/herigen Kriegen an führender Stelle eigent
lich verhältnismäßig wenig betätigt, da die Richt
hofens immer auf ihren Schollen gesessen haben.
Einen Richthofen, der nicht angesessen war, gab
es kaum. War er's nicht, so war er meistenteils
in Staatsdiensten. Mein Großvater, und von da
ab alle meine Vorväter, saßen in der Gegend von
Breslau und Striegau auf ihren Gütern. Erst in
der Generation meines Großvaters wurde ein
Vetter meines Großvaters als erster Richt
hofen General.
In der Familie meiner Mutter, einer gebore
nen von Schiäfuß und Neudorf, ist es ähnlich wie
bei den Richthofens: wenig Soldaten, nur Agra
rier. Der Bruder meines Urgroßvaters Schick
fuß fiel 1806. In der Revolution 1848 wurde
einem Schickfuß eines seiner schönsten Schlösser
abgebrannt. Im übrigen haben sie's alle bloß
bis zum Rittmeister der Reserve gebracht.
Auch in der Familie Schickfuß sowohl wie
Falckenhausen — meine Großmutter ist eine
Falckenhausen — kann man nur zwei Haupt
interessen verfolgen. Das ist Reiten, siehe
Falckenhausen, und Jagen, siehe den Bruder
meiner Mutter, Onkel Alexander Schiäfuß, der