Volltext: Descartes' Schule [1. Band. Zweiter Theil, zweite völlig umgearbeitete Auflage] (1,2,2 / 1865)

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Das Hauptthema aller seiner Schriften ist die Einheit der 
Religion und Philosophie, des Christenthums und der Metaphysik, 
der augustinischcn und der (folgerichtig entwickelten) cartesianischen 
Lehre. Malebranche repräsentirt in seiner Lehre diese Unionsidee. 
So schreibt er (auf den Wunsch der Herzogin von Chevreuse) seine 
metaphysischen und christlichen Unterhaltungen, dann verfaßt er die 
metaphysischen und christlichen Meditationen, eine seiner gelesensten 
Schriften. In demselben Geist sind die Abhandlungen von der 
Natur und Gnade, von der Moral, von der Liebe zu Gott *). 
Ist nun der christliche Glaube die wahre Religion und diese 
eins mit der Vernunft, 'so werden sich die Philosophen über die 
Glaubenswahrheit leicht verständigen können. Um diese Einhel 
ligkeit darzuthun, schreibt Malebranche die Unterredungen eines 
christlichen Philosophen mit einem chinesischen über das Dasein 
und Wesen Gottes**). Ist die natürliche und sittliche Ordnung 
der Dinge in Einklang, so muß auch in der körperlichen Bewe 
gung der sittliche Zweck angelegt und vorgesehen sein. Auf diesen 
Entretiens sur la metaphysique et sur la religion. 1688. 
das Compendium der ganzen Lehre. 
*) Conversations metaphysiques et chretiennes. 1677. 
(Die Schrift erschien ohne den Namen des Verfassers.) 
Meditations metaphysiques et chretiennes. 1684. Die Auf 
lage von 4000 Exemplaren war bald vergriffen. 
Traite de la nature et de la gräce. 1680. Diese Schrift 
wurde von Arnauld angegriffen und verursachte den ausgedehnten Streit 
zwischen ihm und Malebranche. 
Traite de la morale. 1684. Traite de l’amour de Dieu. 
1697. 
**) Entretiens d’un philosophe ehretien avec un philosophe 
chinois sur l’existence et la nature de Dieu. 1708.
	        
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