Volltext: Descartes' Schule [1. Band. Zweiter Theil, zweite völlig umgearbeitete Auflage] (1,2,2 / 1865)

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Der Wille ist der bewußte Affect oder die Begierde. Es 
giebt mächtige und ohnmächtige, gute und schlechte Affecte. Der 
Sieg der ersten ist die Freiheit, der Sieg der anderen die Knecht 
schaft. Es giebt demnach einen mächtigen und ohnmächtigen, 
einen guten und schlechten Willen. Jener führt zur adäquaten 
Erkenntniß und durch die Wahrheit zur Freiheit, dieser ist gefan 
gen in Irrthum und Knechtschaft. Nachdem wir begriffen haben, 
was der menschliche Wille ist und worin seine Knechtschaft besteht, 
bleibt als das letzte Problem, mit dessen Lösung sich die Sitten- 
lchre vollendet, noch die Frage übrig: was ist die menschliche 
Freiheit*)? 
*) Das vierte Buch der Ethik handelt von der menschlichen Knecht 
schaft und hat seinen Hauptinhalt in der Lehre von den guten und 
schlechten Affecten. Die geometrische Ordnung der Sätze ist in diesem 
Buche am meisten durchbrochen und darum schwierig zu übersehen. Spi 
noza selbst hat diesen Mangel gefühlt und in einem Anhange demselben 
abzuhelfen gesucht durch eine übersichtliche Zusannnenfassung des in den 
Lehrsätzen zerstreut (disperse) entwickelten Inhalts. Ich verweise aus 
diese Uebersicht zur Vergleichung mit der von mir gegebenen Darstellung. 
Eth. IY. Append. Cap. I — XXXII. Op. II. pg. 259. 267.
	        
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