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Und gleitet pfeilgeschwinde über Schnellen,
Wo sich zum Fall die Flnt am Felsen staut.
Bon allen Lehnen rauschen Wasseradern
Herab zu Thale mit gewaltigem Lied,
Sie treiben Mühlenräder, Sägewerke.
Gefördert aus der nächtigen Tiefe, dampft
Des Landes Schatz, das Salz, in mächtigen Kesseln
Geleitet fließt die Soole meilenweit,
Genesung bringend manchem kranken Gaste.
Bon grünen Hügeln ist der See umgeben
Auf deuen Villen, stolze Herrensitze
Dem Wandrer gastliches Willkommen bieten.
Dann baut sich's höher auf zu mächtigen Bergen,
Gekrönt von Fichten, deren dunkle Nadeln
Den Duft ausströmen, welcher Heilnng schafft.
Almhütten stehen dort, auf steileu Weiden
Grast schönes Vieh, die flinke Sennerin
Betraut es emsig, und am Feierabend
Tönt ans der Hütte Zitherklang und Lied.
Am Sonntag aber, nach dem Kirchengauge
Drehn sich im raucherfüllten Raum die Paare;
Vom Schießstand dröhnt der scharfe Büchsenknall
Herauf uud weckt der Berge lautes Echo.
Im weiteren Kreise schließen Felsenhäupter
Dies Ruudbild ab, uud über ihnen glänzt
Ein letzter Rahmen ans gediegenem Silber,
In reinem Weiß der Schnee der Gletscherfirne.
Ein tüchtig Volk bewohnt dies Paradies,
Mit starkem Arme nnd mit treuem Herzen,
Genügsam um des Lebens Nothdurft ringend
Im Bergesschacht, im Hochwald, auf dem See;
Und fröhlich doch dabei, uud fromm und gastlich,