Volltext: Sagen und Denkwürdigkeiten aus dem Nibelungengau

29. wie der Wallfahrtsort Maria Taferl entstand. 
Wo heute dev angesehene Wallfahrtsort Maria Taferl mit der 
Gnadenkirche (ich erhebt, breitete (ich noch zu Anfang des 17. Jahr¬ 
hunderts ein großer Föhrenwald aus. Alljährlich am Ostermontag 
beim Flurumgang um das Weingebirge begab (ich die Gemeinde 
Klein-?öchlarn nach altem Brauch (wahrscheinlich schon (eit dem 
15. Jahrhundert) in Prozehion auf den Auberg, (o hiefj nämlich der 
heutige Taferlberg. Mittagsstation wurde oben bei einer Fiche gehalten, 
an der ein uraltes Kreuzbild angebracht war. Hier wurde das Euan- 
gelium uerle(en und dann der mitgenommene Munduorrat auf einem 
Felsen, der eine Art Tischplatte bildete, eingenommen. Dieter „Stei¬ 
nerne Tisch“ ist als Wahrzeichen des Ortes uor der Kirche aufgerichtet 
und mit einem Steingeländer eingefaßt. 
Am 14. Jänner 1633 wollte der Diehhirt in „Crumpennufjbaumb“, 
Thomas Fachmann, die genannte Eiche fällen, „weillen (ie (chon dürr 
gewest und nur zwei griene Tlästl daran gewest.“ Wie er selbst uor der 
Xlntersuchungskommihion im Schlotte zu Groß-Föchlam unter Eid 
austagte, „(ei ihm die Hakhen ausgehallet, in rechten Fuß gefallen, 
auf den andern Hib ingleichen in den linkhen Fueß, und habe gleich- 
woll der Aichen nichts thuen kinen. Und (eye das Blueth auß beeden 
Fueßen, aus den rechten aber absonderlich uaßt fingerdikh heruor- 
gel'chohen. Er sey uor die Aichen herfür gangen und als er in die Fläche 
geschaut, habe er das Täfele gesehen, darauf er gleich angefangen zu 
beten und untern Herrn umb Uerzeihung zu bitten, (o habe (ich das 
Bluet (elbsten gestillet und (ey hernach in drei Wochen gehailt.“ Fach¬ 
mann war katholisch und zog aus (einer ämtlichen Auslage weder 
einen Schaden noch einen Nutzen. 
Acht Jahre uergingen. Jm Jahre 1642 setzte der Kichter in 
Krumnußbaum, Alexander Schinagl, der an schwerem Trübsinne 
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