Volltext: Sagen und Denkwürdigkeiten aus dem Nibelungengau

Zitternd blickt es bei den Birken 
Tlach dem Schale, hört ihn rollen 
Tief hinab zum Schoh der Erde, 
Jn der Schürze glühten — Kohlen. 
Droben in des Schlosses Trümmern, 
Bis die letzten flauern fallen, 
Hört man noch ein kläglich’ Wimmern, 
Sieht die Schürzenfrau noch wallen. 
(Paul Renk „Pieimuiärts aus der Fremdes) 
(r^aaajf) 
27. Die Pest tu Rrummrßbaum bet Marbach. 
Einmal herrschte im Donautale gar arg die Pest, die „leydige 
Contagion“, wie man sie nannte, und die Siechknechte hatten die Hände 
voll zu tun, die Pestkranken zu warten und zu pflegen, die Toten 
zu begraben, die durch die Pestfälle öde gewordenen Häuser zu reinigen, 
die Kleider der an der Krankheit Verstorbenen und das Bettstroh 
zu verbrennen, wie es die strengen Verordnungen eines hohen Kates 
geboten. Die noch von der schrecklichen Krankheit Verschonten beteten 
inbrünstig zu Gott und suchten allen behördlichen Verboten zum 
Trotz die Gnadenstätten auf, um vor dem schwarzen Tod bewahrt 
zu bleiben. So beschwert sich am 30. Oktober 1679 der Herrschafts¬ 
pfleger von Pöchlarn, daß die Bewohner von Krumnuhbaum, denen 
der Besuch der Kirche in flaria Taferl unter Strafe von acht Reichs- 
talern verboten war, weil im Ort bereits 90 Personen an der Pest 
gestorben waren, dennoch diese Kirche in einer Anzahl von 40—50 Per¬ 
sonen besuchen. Die Sage meldet, datz die hierüber in grosse Trauer 
versetzten Bewohner von Krumnuf^baum nunmehr eine Wallfahrt 
nach flaria Baach am Jauerling abhielten. Auch dort fanden sie die 
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