Volltext: Sagen und Denkwürdigkeiten aus dem Nibelungengau

16. Das „Rote Areuz". 
ln der Gemeinde Hofamt-Priel, oberhalb des Dörfchens Rothen¬ 
hof steht das sogenannte „Rote Kreuz“. 6s war hier die Tlber- 
gabsstelle der Übeltäter vom Landgerichte Persenbeug an das Land¬ 
gericht Weifjenberg, bezw. das Preigericht Isper. 
(Dgl. das „Rote Kreuz“ in der Tlähe der Schallaburg. Pöttinger, Tlieder- 
öfterr. IMkstagen, Anm. 69, S. 342.) 
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17. Die Hexe von Rothenhof. 
ln Rothenhof bei Gottsdorf lebte vor Zeiten eine Hexe. Diese 
begab (ich in der Sommerszeit vor Sonnenaufgang auf eine 
Anhöhe, von der man das Gebiet dreier Pfarren überschauen 
konnte. Daselbst machte sie nach drei verschiedenen Windrichtungen 
mit ihren Händen eine Bewegung, als wollte sie etwas zusammen¬ 
raffen; dadurch gelang es ihr, (ich den Ruhen von drei Pfarren zu 
verschaffen. Während ringsherum die Bauersfrauen (ich vergebens 
abmühten, Butter zu erzeugen, hatte die Hexe solche in Hülle und Fülle. 
ln Rothenhof erzählt man sich auch von einem Plann, der um 
1880 dort lebte und einen Spirifankerl (Spiritus familiaris, Haus¬ 
geist) in einem Fläschchen verwahrt hatte. £r (oll ihn von einem alten 
Plann in Oberösterreich erworben haben. Der Geist verursachte Krank¬ 
heiten in den Stallungen der Rachbarhäuser. (Aus dem Uolksmund.) 
18. Das Teufel spflaster. 
Oberhalb von Gottsdorf ist im Walde auf dem Touristen¬ 
wege nach PTünichreith ein Stück Weg gepflastert, das aber jäh auf¬ 
hört. Der „gepflasterte Weg“ erscheint urkundlich schon im 16. lahr- 
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