Volltext: Die Befreiung Siebenbürgens und die Schlachten bei Targu Jiu und am Argesch [33]

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mit noch zäherem Lehmboden siegreich ihre Fahnen bis zum Bach¬ 
grunde nordöstlich Rasina vorgetragen, während die 11. bayerische 
Division und das auf dem linken Flügel eingesetzte Ulanen-Regi- 
ment Nr. 4 zunächst vergeblich die Rumänen gegen den Gilort- 
Abschnitt zu werfen versuchten. Hier tobte der Kampf besonders 
erbittert; immer frische Infanterie warf der Verteidiger unmittelbar 
aus den Eisenbahnzügen in das Gefecht. Aber die Bayern bewiesen 
auch hier ihre schon sprichwörtlich gewordeneTapferkeit. Es war die¬ 
selbe Division, die u. a. Przemysl gestürmt hatte, in den Pripjet- 
Sümpfen den Russen zum Schrecken geworden war und auf den Ge¬ 
filden des Balkans den serbischen Widerstand mit wuchttgen Schlä¬ 
gen gebrochen hatte. Seite an Seite mit den durch nichts auf¬ 
zuhaltenden Schwaben des Eebirgsbataillons jagte sie den Feind 
von den Höhen des westlichen Gilort-Ufers; sie erzwang sich noch 
am Abend den Flußübergang.' Damit brach der feindliche Wider¬ 
stand völlig zusammen. 
Die Schlacht von Targu Iiu war gewonnen! Aus den gemachten 
Gefangenen ging hervor, daß die Rumänen Teile von 3 Divi¬ 
sionen, in einer Stärke von zusammen 2 Divisionen, frisch an die 
Front gebracht hatten. Die neuen Kräfte waren in die Nieder¬ 
lage der bereits nördlich Targu Iiu geschlagenen Teile hinein¬ 
gezogen worden. Unter blutigen Verlusten mußten auch sie den 
eiligen Rückzug gntreten. Äber 70 Offiziere, 3500 Mann, mehrere 
Geschütze, zahlreiche Munitionswagen und erhebliches Material 
fielen als Siegespreis dieses Tages in die Hände der 
Gruppe Kühne. Wie schwer die blutigen Verluste des Gegners 
waren, bezeugten einstimmig 80 Gefangene des rumänischen In¬ 
fanterie-Regimentes Nr. 15. Sie waren der Rest des Regiments; 
alles andere war auf dem Kampffelde vor Pettesci geblieben. So 
konnte General v. Falkenhayn mit Recht hoffen, daß der Feind für 
längere Zeit kaum imstande sein würde, einer breit angesetzten Ver¬ 
folgung ernsthaften Widerstand zu leisten. Die Pforte nach der 
Walachei hinein war aufgestoßen. Auf dem äußersten rechten 
Flügel der Gruppe hatte bereits am 17. abends die 0. Kavallerie- 
Division mit den vordersten Truppen Brosceni erreicht, stark be¬ 
hindert durch die unbeschreiblich schlechten Wege und den Um¬ 
stand, daß der Feind alle Brücke» hinter sich abgebrochen hatte.
	        
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