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Verpflegung, Sanitätsmaterial und Kriegsgerät aller Art ver¬
sorgt werden. Man muß sich einmal klar machen, was dazu
nötig war! Vierundzwanzig Kilometer lang führte der Engpaß
durch das Gebirge; auf der einen Seite stieg die Felswand steil
hinauf, auf der anderen ging es jäh zum reißenden Iiu-Flusse
hinab. An manchen Stellen konnten nicht zwei Fahrzeuge an¬
einander vorbeifahren. Nur eine kleine Anzahl Hütten befanden
sich an der Straße; an wenigen Stellen erweiterte sich das Ta!
zu einen: Wiesenplatze oder zu einer flach aufsteigenden Matte.
Die Anlage von Munitions- und Verpflegungsdepots, von ge¬
nügend geräumigen Biwaks- und Lagerplätzen war daher äußerst
schwierig, zumal die gesamte schwere Artillerie und ein großer
Teil der Feldartillerie auch noch unmittelbar an der Szurduk-
Straße in Stellung gebracht werden mußten. Aber die Riesen¬
leistung wurde geschafft. Am 10. schob sich der Heerwurm in den
Szurduk-Paß hinein. Jedem Truppenteile, jeden: Pferde, jedem
Fahrzeug war auf genauen Skizzen sein Platz für den Abend auf
den Biwaksplätzen oder, wo es nicht anders ging, auf der Straße
selbst angewiesen. Beleuchtungs- und Signal-Einrichtungen, sowie
telephonisch verbundene Blockstellen waren angelegt, besonders aus¬
gesuchte Offiziere, rücksichtslose Gendarmerie-Posten sorgten mit
eiserner Energie für Ordnung. Stets mußte eine Straßenseite
frei bleiben; hierfür war ein genauer Verkehrsplan aufgestellt,
der die Benutzung der Straße nach Art einer eingleisigen Bahn¬
strecke mit Ausweiche- und Aberholungsstellen regelte. Wo ein
Wagen die Marschkolonne den Vorschriften zuwider verließ, wurde
er ohne Erbarmen in den Fluß geworfen; das half die unbedingt
notwendige, peinliche Ordnung zu halten.
Planmäßig hatte die 41. Infanterie-Division ihre Stellungen
westlich, die 109. Infanterie-Division östlich des Iiu-Flusses ein¬
genommen und die Truppen der Gruppe Kueußl herausgelöst.
Die an der Szurduk-Straße aufgestellte Artillerie unterstand dem
Artillerie-Kommandeur des Korps, Oberst Plantier. Die Divi¬
sionen hatten sich auf den Flügeln zu staffeln, die Westflanke
des Korps war durch Teile des K. u. Landsturm-Regiments
Nr. 9 und der 6. Kavallerie-Division in der Gegend des D. Arca-
nului gesichert. Im übrigen war das württembergische Gebirgs»