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Infanterie - Regiment 8 und 1 leichten Feldhaubitz-Abteilung,
sowie schwere Artillerie zur Verfügung gestellt. Die Truppen
waren bereits am frühen Morgen durch das Armee-Oberkonnuando
von Hermannstadt im Haar Bach-Tale aufwärts in Marsch gesetzt
worden; jetzt wurde die Infanterie mit Lastkraftwageukolonnen
nach der Gegend von Leschkirch und Agnethlen befördert. Von
hier aus wirft sie sich in südöstlicher Richtung dem iiumer neu
durch die schwache Kavallerie durchbrechenden Gegner entgegen.
Um das bedrängte Kavallerie-Korps zu entlasten, faßt der Kom-
mandeur der 89. Infanterie-Division den Entschluß, mit seinen
noch nicht eingesetzten Teilen von Henndorf her gegen die Flanke
der die 1. Kavallerie - Truppen-Division angreifenden Rumänen
vorzustoßen. Ohne Rücksicht darauf, daß der rechte Flügel und
die Mitte der Armee Arz dauernd weiter zurückgedrückt werden,
tritt die Division nach Süden zum umfassenden Eingriff gegen
die Höhe 690 östlich Szaszhalon an. Im prächtigen Anlaufe wird
das Höhengelände den Rumänen entrissen. Aber 600 Mann und
9 Geschütze fallen in die Hände des Siegers, der mit seiner In¬
fanterie im unaufhaltsamen Vordringen nach Süden bleibt. Der
Stoß hat gesessen. Der Feind stellt seinen Druck auf die Front
der Î. Kavallerie-Truppen-Division ein, die sich sofort wieder zur
hartrräckigsten Verteidigung setzt. Der Zweck war erreicht. Die
89. Division wurde angehalten, um sie nicht einem umfassenden
Angriffe von Osten her auszusetzen. Wieder war eine schwere,
entscheidende Aufgabe im Angriff gegen feindliche Aberlegen-
heit gelöst worden. Es verlohnt sich, den inneren Zusammenhang
dieses offensiven Abwehrkampfes mit dem Ausgange des Ringens
um Hermannftadt sich vor Augen zu halten als eine, vielleicht
die entscheidende Vorbedingung unseres dortigen großen Erfolges.
Während sich diese Kämpfe mit der 2. rumänischen Armee ab¬
spielten, vollzog sich am 29. das Schicksal der Masse der 1. rumä¬
nischen Armee. Südlich des Alt hatten schwache Infanterieteile
von Osten her gegen unseren Einschließungsring vorgefühlt; sie ver¬
mochten das Schicksal ihrer Hermannstädter Kameraden nicht zu
wenden. Zum letzten Kampfe hatten sich diese beiderseits des
Paßeinganges gestellt. Auf dem Ostflügel sicherte westlich der
Höhe La Cetate sin Kavallerie-Regiment. Es wurde in kurzer
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