Volltext: Die Befreiung Siebenbürgens und die Schlachten bei Targu Jiu und am Argesch [33]

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Unmittelbar nach der Kriegserklärung rückten die Rumänen in 
Siebenbürgen ein. Die schwachen Sicherungen der Donau-Monar¬ 
chie zogen sich vor deni vielfach überlegenen Feinde schrittweise 
zurück. Kronstadt wurde genommen, auch Hermannstadt von rumä¬ 
nischen Vortruppen zeitweise beseht. Weiter westlich ging der Vul¬ 
kan-Paß verloren; die reichen Kohlengruben von Petroseny, schon 
lange mit neidischen Augen vom Nachbarn jenseits der Grenze 
betrachtet, wechselten den Besitzer. Auch in Orsova an der Donau 
hielten die Rumänen ihren Einzug. Während hier die Truppen 
der Donau-Monarchie dauernd die westlichen Userhöhen des 
Grenzflusses Cserna hiekten, mußten sie vor den zwischen Szur- 
duk-Paß und Gyimes-Paß über das Grenzgebirge herüberguel- 
lenben Massen noch weiteres Land preisgeben. 
Am 10. September standen die „Sieger" 10 Irin nordwestlich Pe- 
troseny, bei Hermannstadt, am Alt-Flusse bei und nordöstlich Fo¬ 
garas. Ihr Nordflügel war südwestlich des Gyimes-Passes im 
langsamen Vordringen auf den Höhen westlich der von Kronstadt 
nach Gyergyo Szt. Miklos führenden Bahn. 
Unbeschreiblicher Jubel brauste durch'Rumänien und hallte wi¬ 
der in den Entente-Ländern. Südlicher Begeisterungstaumel ver¬ 
kündete der Welt den nahen Endsieg. Da griffen eiserne Fäuste 
an die rumänische Kehle. In Siebenbürgen und in der Dobrudscha 
donnerten deutsche Kanonen... Und blasser Schrecken jagte durch 
bas Land! 
Am 2. 9. war bereits die 3. bulgarische Armee unter General¬ 
leutnant Toscheff mit starkem linken Flügel längs der Donau in 
die Dobrudscha zur Wegnahme der Festung Turtukai eiumarschiert. 
Gleichzeitig war auf dem rechten Flügel eine Gruppe auf Dobric 
vorgebrochen. Sich entgegenstellende starke rumänisch-russische und 
schließlich auch serbische Kräfte wurden geschlagen; Turtukai fiel 
dem Sturme bulgarisch-deutscher Truppen zum Opfer. Aber 21000 
Gefangene, darunter 400 Offiziere, und mehr als 100 Geschütze 
waren die Beute. Am 10. 9. wurde Silistria beseht, während die 
Ostgruppe in Dobric einrückte und gleichzeitig die Küstenorte bis 
zum Kap Gülgrad wegnahm. 
Am 15. 9. war nach zweitägigem Ringen der rumänisch-russisch- 
serbische Gegner halbwegs der bulgarischen Grenze und der Eisen-
	        
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