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Unmittelbar nach der Kriegserklärung rückten die Rumänen in
Siebenbürgen ein. Die schwachen Sicherungen der Donau-Monar¬
chie zogen sich vor deni vielfach überlegenen Feinde schrittweise
zurück. Kronstadt wurde genommen, auch Hermannstadt von rumä¬
nischen Vortruppen zeitweise beseht. Weiter westlich ging der Vul¬
kan-Paß verloren; die reichen Kohlengruben von Petroseny, schon
lange mit neidischen Augen vom Nachbarn jenseits der Grenze
betrachtet, wechselten den Besitzer. Auch in Orsova an der Donau
hielten die Rumänen ihren Einzug. Während hier die Truppen
der Donau-Monarchie dauernd die westlichen Userhöhen des
Grenzflusses Cserna hiekten, mußten sie vor den zwischen Szur-
duk-Paß und Gyimes-Paß über das Grenzgebirge herüberguel-
lenben Massen noch weiteres Land preisgeben.
Am 10. September standen die „Sieger" 10 Irin nordwestlich Pe-
troseny, bei Hermannstadt, am Alt-Flusse bei und nordöstlich Fo¬
garas. Ihr Nordflügel war südwestlich des Gyimes-Passes im
langsamen Vordringen auf den Höhen westlich der von Kronstadt
nach Gyergyo Szt. Miklos führenden Bahn.
Unbeschreiblicher Jubel brauste durch'Rumänien und hallte wi¬
der in den Entente-Ländern. Südlicher Begeisterungstaumel ver¬
kündete der Welt den nahen Endsieg. Da griffen eiserne Fäuste
an die rumänische Kehle. In Siebenbürgen und in der Dobrudscha
donnerten deutsche Kanonen... Und blasser Schrecken jagte durch
bas Land!
Am 2. 9. war bereits die 3. bulgarische Armee unter General¬
leutnant Toscheff mit starkem linken Flügel längs der Donau in
die Dobrudscha zur Wegnahme der Festung Turtukai eiumarschiert.
Gleichzeitig war auf dem rechten Flügel eine Gruppe auf Dobric
vorgebrochen. Sich entgegenstellende starke rumänisch-russische und
schließlich auch serbische Kräfte wurden geschlagen; Turtukai fiel
dem Sturme bulgarisch-deutscher Truppen zum Opfer. Aber 21000
Gefangene, darunter 400 Offiziere, und mehr als 100 Geschütze
waren die Beute. Am 10. 9. wurde Silistria beseht, während die
Ostgruppe in Dobric einrückte und gleichzeitig die Küstenorte bis
zum Kap Gülgrad wegnahm.
Am 15. 9. war nach zweitägigem Ringen der rumänisch-russisch-
serbische Gegner halbwegs der bulgarischen Grenze und der Eisen-