Volltext: Türkische Kriegsfinanzwirtschaft [94]

Ich habe die innere und feste Äberzeugung, daß das Ver¬ 
trauen unserer Nation, die, festen Schritts, in so ruhmvoller 
Weise ihrem selbstgesteckten Endziel zustrebt und fest entschlossen 
alle Meinungsverschiedenheiten und allen Parteizwist begraben 
hat, nicht durch die Berührung mit der harten Wirklichkeit er¬ 
schüttert werden kann. (Beifall.) 
Sie werden mir zugeben, daß wir des Lichtes der Wahr¬ 
heit bedürfen, um die Fackeln anzuzünden, die uns in dem un¬ 
gewissen und dunkeln Labyrinth der Zukunft den Weg zeigen 
sollen. 
3a, wir müssen der nackten Wahrheit offen ins Gesicht schauen 
und die Lauptdaten und Grundlagen unserer Finanzlage kennen 
lernen, um ohne Vorbehalt .die Politik einer möglichst ein- 
d ri mt-ü ch e n Sch.urs<rmcke it, ja ich möchte sagen der Knauserei, 
üben zu können, die von nun an unser Tun gebieterisch beherrschen 
muß. (Beifall.) 
Mit anderen Worten, meine Äerren, wenn wir uns auf dem 
nicht minder furchtbaren Kampfgebiete, das uns unsere tapferen 
Leere nach Vollbringung ihrer heroischen Aufgabe überlassen 
werden, nicht wehr- und waffenlos vorfinden wollen, müssen wir, 
koste es, was es wolle, der unbeugsamen Wahrheit, so wie sie 
sich offenbart, ins Auge schauen. 
Ich sehe also kein Lindernis, Ihnen die Kurve unserer finan¬ 
ziellen Entwicklung seit 21/i Jahren in ihren geringsten Verände¬ 
rungen noch einmal vorzuzeichnen; im Gegenteil, ich bin sicher, 
daß Sie und ich sowie die ganze Nation aus dieser Untersuchung 
die Lehre und den Gewinn ziehen werden, der hieraus zu folgern 
ist, und wäre es nur der Gewinn der Genauigkeit. 
Kaum von der Geißel und dem Llnglück des Balkankrieges 
befreit und gerade im Begriffe, in eine Periode der gedeihlichen 
Entwicklung und der Erneuerung mit Lilse der mit den Gro߬ 
mächten gezeichneten bzw. gerade zu zeichnenden Verträge einzu¬ 
treten, sah unser Land den großen Brand ausbrechen, der Europa 
verheert. 
Wir mußten sofort in Anbetracht der geographischen Lage 
unserer Gebiete zur Mobilisierung unserer Armee schreiten, uns 
im Hinblick auf den ungewissen Ausgang der Ereignisse eine 
größere Beschränkung in unseren Ausgaben auferlegen und unsere 
Bedürfnisse den nationalen Interessen unterordnen. 
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