Volltext: Franz Stelzhamer und seine Beziehungen zu Groß-Piesenham und Salzburg

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Hoamatland, Hoamatland, 
Han di so gern 
Wir ä Kinderl sei Mueda, 
Ä Hünderl sein' Herrn! 
An schenern macht's 's Bacherl, 
Last allweil thala, 
Awa 's Herz, vo wo's auarinnt, 
's Herz, das laßt's da. 
Und i und dä Bachquell 
San Vöda und Moahm; 
Treibt's mi wodawöll nma, 
Mei Herz, ist dahoam. 
Dahoam ist dahoam, 
Wannst not fürt mueßt, so bleib; 
Denn d' Hoamat is ehnta 
Dä zwoat Muedäleib. 
Dieser „fahrende Sänger", der an Fürstenhöfen und in 
Städten seiner Lieder wegen ein gern gesehener Gast war, den 
sein Kaiser mit der großen goldenen Medaille für Kunst und 
Wissenschaft ausgezeichnet hatte, klagt im „Ähnlbirnbaum:" 
In Ausland und Inland 
Gern gsehgn wohl und ghert, 
Awa mehrä Franz, mehr 
War a Wahnsitz wert! 
Immer zieht es ihn wieder in sein geliebtes Jnuviertel: 
Ugfahr amol zun a Heilinga Zeit, af a Scheibn oda Rennats, 
Kimm i ah wiedä g'rennt, — Manna, aft wisst's, was's mä thoats? 
Dankt's ma laut, wir i Enk grüeß und druckt's ma mei Hendt, wir 
i's Enk druck, 
Krieseln und zimpferli thoan roat i für wen'ger als nix. 
Guckts, eht's ma's zuebringt's, in Krueg und thoats mi not focka mit 
Noageln, 
Denn an ehrsama Mensch federt an ehrsama Trunk: 
Rnckt's a weng zsamm und machts Spazi, wer woaß, i mecht müed 
sein von Roasn, 
So, — scheu Dank, Manna, so! Na und aft geht's schau dahi. — 
Wer von uns Aelteren, die den Dichter persönlich gekannt 
haben, könnte sich bei diesen Worten nicht den Piesenhamer Franz 
lebhaft vorstellen, wie er sich unter die „Manna" seiner Heimat 
„niederhockt" und, das heimatliche Getränk im ansehnlichen Kruge 
vor sich, an Rede und Gegenrede eifrig theilnimmt. Das war 
sein Element, sein Studienfeld. So wenig der Landschafter 
ohne Natnrstndien etwas Gesundes schaffen kann, ebensowenig 
hätte ein Stelzhamer seine köstlichen Figuren aus dem Volke 
schaffen, ihm so aus dem Herzen zum Herzen singen können 
ohne diesen innigen Verkehr mit seinem Volke. Wer Blicke thun
	        
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