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anderseits aber dadurch im Nachtheile ist, dass das allgemeine
Krankenhaus nicht ausgebaut ist. Es entspricht dieses Verhältnis
wohl auch der Einwohnerzahl Innsbrucks von circa 2 3.ooo gegen¬
über circa 51.300 von Linz, und wenn man Urfahr mit 8300 Ein¬
wohner zu Linz rechnen will, was für die Spitalsbenützung nicht
anders möglich ist, von circa 60.000 Einwohner *)
Eine Zusammenstellung der Frequenz der Krankenanstalten
von Linz und Innsbruck ergibt*.
1889
1890
1891
1892
In Linz in den vier
genannten Spitälern
zusammen
699
702
972
778
im allgemeinen
Krankenhause
allein
226
288
331
334
in Innsbruck
435
479
521
561
somit im Durchschnitte aus den 4 Jahren 787 295 499.
Nun kommt aber in Erwähung zu ziehen, dass Linz eine
Arbeiterbevölkerung besitzt, sowie dass Linz von einer ziemlichen
Menge industrieller Orte umgeben ist, deren Arbeiter ebenfalls auf
die Linzer Spitäler angewiesen sind
Nach einer amtlichen Mittheilung befinden sich Arbeiter**) :
in grösseren und Handel und Summe
mittleren Betrieben Kleingewerbe***)
in Linz Stadt» 4484 6913 11397
„ Linz (Bezirkshauptmannschaft) 3171 4337 7508
„ Steyr (Stadt) 4334 3641 7975
„ „ (Bezirkshauptmannschaft) 1710 3022 4732
„ Wels i 1735 7124 8859
„ Perg „ 1809 3689 5498
„ in den übrigen Theilen des Kronlandes 6318 31027 37345
Von diesen kommen vor allem die Arbeiter der grösseren und
kleineren Betriebe in Betracht, welche namentlich für längere und
schwerere Krankheiten auf Spitalsbehandlung angewiesen sind. Von
den Arbeitern des Handels und Kleingewerbes werden die mit ein¬
geschlossenen Meistern jedenfalls auszuschliessen sein aus der Be¬
trachtung, dagegen haben die oberösterreichischen Bauern und deren
Bedienstete ein anerkennenswertes Verständnis für die Vortheile
einer Spitalsbehandlung, besonders in chirurgischer Hinsicht und
suchen derzeit schon mit Vorliebe das Linzer Krankenhaus auf.
Es dürfte also ganz ausser Zweifel sein, dass Linz ein Kranken-
materiale zu Unterrichtszwecken in ausreichender Menge besitzt.
*) Die Bevölkerungsdateii beruhen auf den neuesten Erhebungen.
, **) männliche und weibliche Arbeiter.
***) Meister inbegriffen.