Volltext: Die Abenteuer des Fliegers von Tsingtau [23]

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„Plüschow, denken Sie daran, daß Sie jetzt 
für Tsingtau wichtiger sind als das tägliche Brot! 
Kommen Sie mir ja zurück und halten Sie das 
Flugzeug heil! Und dann denken Sie daran, 
wie wenige Granaten wir haben, und daß wir 
sie auf Ihre Beobachtungen hin verschießen. 
Seien Sie sich der Verantwortung bewußt!" 
Ja, weiß Gott, das war ich mir! 
Und ich hatte nichts mehr weiter im Kopfe 
als die feindlichen Stellungen, und stundenlang 
überkreuzte ich sie im Geiste immer wieder und 
ging mit mir zu Rate, ob ich das, was ich ge 
meldet, wirklich gesehen, ob ich mich nicht viel 
leicht getäuscht hätte, und ob nicht dadurch die 
wenigen Granaten, die wir besaßen, durch meine 
Schuld nutzlos verschossen wurden. 
Und wenn ich dann mein Hirn stundenlang 
zermartert hatte, schlief ich manchmal gegen drei 
Uhr morgens, an Geist und Körper zerschlagen, 
ein. Und kaum, daß ich eingeschlafen war, da 
kam die Pflicht, und mein Monteur stand vor 
mir und meldete mir mein Flugzeug klar. 
Da gab^s dann kein Zögern mehr. 
Und bald stand ich an meiner Taube und 
prüfte alle Teile noch einmal genau. 
Oft wollten mir dann meine Nerven noch 
schnell einen Streich spielen, und auch mein Magen 
klappte zusammen. 
Aber wenn ich erst auf meinem Führersitz saß, 
den Gashebel in der Hand hatte und meinen 
Leuten mit dem Kopfe ein Lebewohl zugenickt
	        
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