Volltext: Die Abenteuer des Fliegers von Tsingtau [23]

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geschleppt hatten, empfingen wir unsere drei 
teiligen Soldatenmatratzen, hart wie Stein, 
dazu zwei wollene Decken. Dann hatten wir für 
diesen Abend Ruhe. Das erste jetzt war das 
Waschen. Ich sehe die Szene heute noch. 
Mein schmieriger Kollege von derselben Fakul 
tät setzte sein Waschbecken neben das meine und 
zog in aller Seelenruhe sein Hemd aus. Donner 
wetter, so viel Sauberkeit hatte ich doch nicht er 
wartet, und ich musterte ihn kritisch. Tadellos 
gewachsener Körper und sogar sauber, ja blitz 
sauber! Aber Kopf, Hals und Hände, brrr! 
Mitten im Waschen hörte ich plötzlich auf. Mein 
Gesicht wurde immer länger, mein Erstaunen war 
groß. Das Waschwasser meines Kollegen war 
schwarz wie Brühe, aber er? Das war ja ein 
ganz anderer, der jetzt neben mir stand. Die vor 
her schwarzen und schmierigen Haare leuchteten 
in hellstem Blond, das Gesicht war ftisch und 
weiß und zeigte feine Züge, und die Hände waren 
schlank und wohlgebaut. Und, war es möglich? 
Quer über die Backen und über die Schläfen da 
zogen sich Schmisse, richtige, echte deutsche Stu 
dentenschmisse hindurch. Das Hallo, und das 
Gefrage und Erzählen, das nun folgte. Mein 
Kollege war ein echter deutscher Student gewesen, 
hatte jetzt in Amerika eine schöne Automobil 
fabrik sich gegründet und hatte dort drüben alles 
stehen und liegen gelassen, um als Reserve 
offizier seinem Vaterlands zu helfen. Schnell 
schlossen wir uns aneinander an und sind treue,
	        
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