Volltext: Unsere Offiziere

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zu erwidern, aber die meisten sind das Opfer der nahen Distanz 
geworden, sechzig Russen liegen tot vor unseren Stellungen und 
das Klagen der Verwundeten stöhnt grauenhaft durch die Dunkel¬ 
heit. Aber Hauptmann von Szilaveczky läßt es damit nicht genug 
sein. Unterstützt von Verstärkungen der neunten und elften Kom¬ 
pagnie greift er nun den Feind an, entreißt ihm durch eine Um¬ 
fassung, die in Anbetracht der moirdfinsteren Nacht ebenso kühn 
als glücklich angelegt ist, ein besetztes Gehöft und am nächsten 
Morgen stand, dank der glücklichen Initiative des Hauptmannes 
Szilaveczky, trotz der furchtbaren Verluste, die das Bataillon in 
den vieltägigen Kämpfen erlitten hatte — von den Offizieren des 
aktiven Standes war ein einziger übrig geblieben — die Front in 
ihrer ganzen Breite unerschüttert da. Hauptmann von Szilaveczky, 
der die Führung des Bataillons nach dem Heldentode seines Vor¬ 
gängers, Hauptmann Friedrich von Waldkirch, übernommen hatte, 
wurde durch das Militärverdienstkreuz mit der Kriegsdekoration 
belohnt. 
Brückenfprengung. 
Die schwere Brücke zittert und schwingt unter dem Gestampfe 
des Rückzuges, der in unbeschreiblichem Gewühl von Roß und 
Wagen und Mannschaft über den Fluß geht, den die Russen an 
anderer Stelle überschritten haben. Unbesiegt und dennoch zurück! 
Die Russen wagten es zwei Tage lang nicht, den österreichisch-unga¬ 
rischen Truppen zu folgen, so daß sie unbehelligt über den Fluß 
kamen. Nun ist die Nachhut da; von erdrückender Übermacht be¬ 
drängt, hält und hält sie die Brücke den ganzen Tag, und den 
ganzen Tag drängte es darüber; zuerst Train, dann Munitions¬ 
wagen, Geschütz und Maschinengewehr, dann Reiterei, endlich In¬ 
fanterie. Und den ganzen Tag platzen über der Brücke die feind¬ 
lichen Schrapnells; ein weißes Wölkchen nach dem anderen, ein
	        
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