Volltext: Unsere Offiziere

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ihm brach, bis das ganze übrige Regiment die Brücke passiert 
hatte. Erst dann zog sich Hauptmann Schneider Schritt für Schritt 
mit den Seinen zurück und ging, stets aufs härteste vom Feinde be¬ 
droht, als Allerletzter über die rettende Brücke. 
Eherne "Wacht an der "Weichsel. 
Welcher enormen feindlichen Übermacht unsere braven, todes¬ 
mutigen Truppen oft gewachsen sein müssen, zeigt unter anderen! 
das Verhalten der ersten Kompagnie des Brückenbataillons unter 
ihrem tapferen Kommandanten Hauptmann Kuno Schneider. Die 
Kompagnie war eben im Begriff, über die Weichsel eine Brücke 
zu legen, als sie inmitten ihrer Arbeit vom anderen Ufer aus 
überraschend beschossen wurde. Das feindliche Feuer, auch durch 
Artillerie, nahm derart an Heftigkeit zu, daß an einem übermächtigen 
Anwachsen des Feindes nicht lange zu zweifeln war. Hauptmann 
Schneider ließ jedoch nicht locker und beschloß, seine Stellung 
unter allen Umständen zu halten, obgleich die Brückenkompagnie 
mit nur verhältnismäßig wenig Munition beteilt war und die 
Beschaffung neuen Schießbedarfes nur unter großen Schwierig¬ 
keiten geschehen konnte. Im Lause des sich nunmehr abspinnen¬ 
den heißen Gefechtes vermochte Hauptmann Schneider allmählich 
wahrzunehmen, daß er mit seiner kleinen Schar der kolossalen 
Übermacht von nicht weniger als zwei Jnfanterieregimentern, vier 
Sotnien Kosaken und elf Geschützen gegenüberstand. Dabei hatten 
unsere Tapferen nicht nur dem mindestens zehnfach überlegenen 
Jnfanteriefeuer des Feindes und der stets wachsenden Bedrohung 
durch seine Granaten standzuhalten, sondern es galt auch, alle 
hartnäckigen Versuche der Russen, die damals sehr niedrige und 
stellenweise leicht durchfurtbare Weichsel zu übersetzen, immer wieder 
energisch abzuwehren. Dabei zeichnete sich besonders Oberleutnant 
August Marcinkiewicz der ersten Kompagnie aus, der mit seinem 
Zuge mehrere feindliche Patrouillen am Übergange hinderte, ein
	        
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