Volltext: Unsere Offiziere

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Infanterie in der ungefähren Stärke von achtzig Mann, die er 
kurzerhand allesamt gefangen nimmt. Im weiteren Verlaufe des 
Gefechtes unterstützt er die Infanterie nach besten Kräften, greift 
allerorten aufklärend und mithelfend ein und kehrt erst nach 
Mitternacht in seine Ausgangsstation zurück. 
Der tatkräftige, energische Offizier, der sich auch späterhin 
mehrfach auszeichnete, besonders als Trainregulierender in einer 
sehr kritischen Situation, erhielt „in Anerkennung hervorragender 
Dienstleistungen vor dem Feinde" die Militärverdienstmedaille am 
Bande des Militärverdienstkreuzes. 
Die härteste Nervenprobe im Krieg ist zweifellos das ruhige, 
untätige, wehrlose Ausharren oder eine langsame, schrittweise Be¬ 
wegung im feindlichen Feuer. Im Ansturm, im sausenden Galopp 
löst sich das Denken gleichsam in Leidenschaft auf, der wirkende 
Mut läßt die Gefahr vergessen, in der Untätigkeit aber oder der 
langsamen Bewegung steht der glühende Wille zum Kampf im 
Gegensatze zu der erzwungenen Ruhe des Körpers, und höchste 
seelische Anspannung ist von nöten, um in der befohlenen Zurück¬ 
haltung zu verharren. Es war darum eine ganz besondere Leistung, 
die Hauptmann Karl Poz vom Feldhaubitzregiment Erzherzog 
Wilhelm Nr. 3 am 26. August an der Zloczowka vollbrachte. Um 
eine Höhe mit gutem Schußfelde beziehen zu können, mußte er 
mit seiner Batterie eine Strecke von mehr als 800 Meter auf 
freiem Felde zurücklegen, das vom Feinde mit schärfstem Streu¬ 
feuer belegt war. Aber statt im Galopp die gesährdetste Zone 
zu durchsprengen, befahl Hauptmann Poz den Kanonieren, im 
Schritt über das Feld zu fahren, damit nicht aufwirbelnde 
Staubwolken dem Feinde die Batterie verrieten. Sein Kom¬ 
mando wurde getreulich befolgt. Obwohl jede Sekunde die 
unheilvollen weißen Wölkchen der Schrapnells über ihnen er¬ 
Dle unsichtbare Datierte»
	        
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