Volltext: Unsere Offiziere

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unschätzbar ist aber auch eine Willenskraft und eine solche Fähigkeit, 
auszuharren! Sie allein machte das Unmögliche möglich, vermochte 
es aber auch nur mit einer Elitetruppe, als die sich die braven 
Wiener Landwehrmänner bewährten. 
Die Kramer geben nicht nach. 
Die tapferen, altbewährten, rotbraunen Siebzehner, Kinder 
der Laibacher Gegend, deren heldenmütiger Kommandant Oberst 
Freiherr von Stillfried gleich zu Beginn der Kämpfe in Rußland 
verwundet wurde und das Ritterkreuz des Leopoldordeus erhielt, 
diese Braven haben im Laufe des Feldzuges immer wieder voll¬ 
gültige Beweise ihrer strammen Disziplin, ihres Pflichtgefühles, 
ihrer Tüchtigkeit erbracht. Ein Beweis für viele: Auf der Höhe 
von Wolcza Dolna hält das vierte Bataillon unter Major Georg 
Pichler eine Waldlisiere besetzt. Den heftig vordrängenden Russen 
ist es sehr um die wichtige Stellung zu tun, sie ist die exponierteste 
der ganzen Gefechtsfront. Das wissen aber auch die Unseren, sie 
wissen es alle bis zum jüngsten Infanteristen hinab — das Wäldchen 
muß um jeden Preis gehalten werden. Unaufhörliches Gewehr¬ 
feuer, immer erneute Schauer aus den Maschinengewehren und 
manche tückische Schrapnelltreffer räumen beängstigend unter den 
Siebzehnern auf. Sie lassen aber nicht locker, im Gegenteil, im 
Verein mit Nachbargruppen setzten sie plötzlich zu einem Vorstoß 
an, der das Bataillon bis nahe an die feindlichen Schanzen heran¬ 
führt. Da aber die Möglichkeit eines allgemeinen Vorgehens aus 
der ganzen Gefechtsfront noch nicht gegeben ist, sehen sich die 
mutigen Siebzehner auf beiden Seiten isoliert und müssen nach 
Einbruch der Dunkelheit wieder in die frühere Stellung zurück. 
Dort aber, am Waldrande, beißen sie sich fest und halten durch 
nicht weniger als vierzehn Tage wie eine eiserne Mauer stand, 
kaum 200 Schritte von den Russen entfernt, die ihnen mit wüten-
	        
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