Volltext: Unsere Offiziere

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Husarenblui. 
Zu Beginn der Kämpfe in Galizien zeichneten sich mehrere 
Eskadronen des Husarenregimentes Nr. 4 ganz besonders durch 
die kühne Entschlossenheit und Bravour aus, mit der sie ihre 
schwere und gefährliche Aufgabe als Nachrichtendetachements lösten. 
Dem Laien mag die Kommandierung als „Nachrichtendetachement" 
mehr als eine vorbereitende, kundschaftende, von der eigentlichen 
Gefechtsaktion etwas abliegende Tätigkeit erscheinen. In Wirk¬ 
lichkeit bedeutet sie ein stets auf sich allein gestelltes, unbedingtes 
und rückhaltloses Vordringen in weite, unaufgeklärte Gebiete, wobei 
das Detachement oft unausgesetzt mit dem Gegner zu tun, jeden 
Augenblick eines übermächtigen, feindlichen Angriffes gewärtig zu 
sein hat und sich dann in blutigen Attacken und Feuergefechten 
auf Leben und Tod durchschlagen muß, bis es schließlich, wenn 
es sein oft sehr weit gestecktes Ziel überhaupt erreichen konnte, 
den noch weit gefährlicheren, von Hinterhalten und überraschenden 
Überfällen bedrohten Rückmarsch anzutreten hat. Diese Detache¬ 
ments, die ihre wichtigen, für höhere Kommandos meist unentbehr¬ 
lichen Nachrichten „um jeden Preis" einzuholen haben, betreiben 
also gewissermaßen den Krieg auf eigene Faust, können niemals 
eine rechtzeitige Unterstützung von Seite der eigenen Truppe er¬ 
warten, sind allen erdenklichen Gefahren und Zufälligkeiten aus¬ 
gesetzt und bedürfen deshalb auch besonders umsichtiger, geistes¬ 
gegenwärtiger und mutiger Führer. Die Erlebnisse nachstehender 
Eskadronskommandanten des Husarenregimentes Nr. 4 mögen das 
näher illustrieren, soweit die notgedrungene Kürze es erlaubt. 
Rittmeister Aurel Nagy von Szent-Kiräly war mit der 
vierten Eskadron als Nachrichtendetachement von Husyatin gegen 
Jarmolinaj befohlen worden, wobei er sich viermal in heftigen 
Kämpfen durch den übermächtigen Gegner durchschlagen mußte. 
Einmal, in der Nähe einer noch unbesichtigten Ortschaft, sah er 
sich plötzlich von allen Seiten von Infanterie und Artillerie be¬ 
schossen. Er ritt mit seinen Husaren eine kühne Attacke gegen die 
feindliche Schwarmlinie und schlug sich tatsächlich durch. Kaum 
im Freien, sah er sich abermals von einer ganzen Kosakenbrigade 
angegriffen, deren Artillerie in mörderischer Weise unter seinen 
Leuten wütete. Um der völligen Umzingelung und der drohenden
	        
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