Volltext: Unsere Offiziere

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mit den Reserven aufrecht zu erhalten. Regimentsadjutant Haupt¬ 
mann Wilhelm Kabina des Infanterieregimentes Nr. 44 meldete 
sich mehrmals freiwillig dazu, wagte sich mit wahrer Todes¬ 
verachtung in dem von einem ununterbrochenen Geschoßhagel über¬ 
schütteten Zwischengelände bis zu den vorn eingegrabenen Schwarm¬ 
linien und stellte so die Verständigung zwischen den einzelnen 
Gefechtsteilen wieder her. Er sammelte überdies eine Anzahl ver¬ 
sprengter und abgekommener Mannschaften eines benachbarten 
Marschbataillons und führte sie in die Schwarmlinie vor. Als er 
hieraus zum Regimentskommando zurückkehrte, fand er den Obersten 
nicht mehr anwesend, da dieser sich inzwischen selbst in die Feuer¬ 
linie begeben hatte. Hauptmann Kabina übernahm es hierauf auf 
eigene Verantwortung, neue Befehle für das Regiment auszugeben, 
die sich später als sehr nützlich und zweckentsprechend erwiesen. 
Gott sei Dank- unser Hauptmann ist da! 
In den Gefechten, die im zweiten Drittel des August 1914 ge¬ 
führt werden mußten, um die anbefohlene Zurückziehung der Truppen 
von Schabatz zu decken, waren die Regimenter, die diesen Auftrag 
mit äußerster Selbstvergessenheit und großen Opfern zu vollziehen 
hatten, Tag und Nacht vom entnervenden Verrate der Einwohner 
bedroht. Der Feind kannte aufs genaueste den Standort und die 
Marschrichtung jeder einzelnen Kompagnie, denn jede Stellung 
wurde bei Nacht durch brennende Strohschober angezeigt, so daß 
die Serben immer mit größter Ruhe ihre Dispositionen für den 
nächsten Morgen treffen konnten. Infolgedessen hatte die helden¬ 
mütige Nachhut stets mit überlegenen Kräften zu kämpfen und 
alles hing von den Offizieren ab, auf daß der Geist der Mann¬ 
schaft in solchen Tagen der Prüfung nicht litt. Besonders der 
Ungar, leicht entflammbar und, wie ein edles arabisches Pferd,
	        
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