Volltext: Im Lenz geknickt

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er nur tausend Schritte noch Dom Stadtthore entfernt 
war, bog er von der Straße ab und schlug den Rechtweg 
ein, der gnerfeldein führte. Rach kurzer Zeit erreichte 
er «ein Gehöft, an dessen Eingänge ein Büschel dürrer 
Fichtenzweige und ein Bund von Hobelspänen, das im 
Abendwinde schaukelte, als Zeichen der Schenke aus¬ 
gesteckt waren. Er trat dnrch die niedrige Thüre in die 
Stube und wählte ein Plätzlein am letzten Tische, wohin die 
flackernden Lichter des Kienfeuers nur spärlich drangen. 
Kein Gruß tönte von seinen Lippen und des Schänk- 
müdchens höfliche Frage nach des Gastes Begehr hatte 
in dem kurz hingeworfenen Worte: „Wein" ihre Erledigung 
gefunden. 
Bald stand die blankgescheuerte Zinnkanne vor ihm 
auf der Tafel. Ein gieriger Zug war es, den er aus 
ihr that, daun klappte der Deckel nieder, er stützte die 
Stirne in die Hand und versank in Brüten. 
Am andern Tische saßen einige Zecher. Sie hatten 
den Eingetretenen mit flüchtigen Blicken gemustert, dann 
führten sie ihre Gespräche fort. Hie und da klang helles 
Gelächter aus. ihren Kehlen durch den Raum. 
„Na, Görg!" rief jetzt einer, „'s kommt bald wieder 
die Blasiusmesse.. Wer wird heuer deine Zeche bezahlen?" 
„Ja, wenn sie alle Jahre einen Stadtschreiber zu 
prügeln hätten," lachte ein anderer. 
„Hört mir mit der dummen Geschichte auf!" 
brummte jetzt der mit dem Namen Görg Angerufene. 
„Ich habe Ärger und Schreck genug gehabt. Hänselt 
einen anderen!" 
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