Volltext: Die Schlacht bei Grodek-Lemberg [24]

Die Vorgänge in Galizien bis Milte Juni 1915 
15 
zum Stehen gekommen. Bei den Armeen des Generalobersten 
v. Mackensen mußten der Nachschub neu geregelt und das Eintreffen 
neu anrollender Verstärkungen abgewartet werden. Außerdem 
fanden auf der ganzen galizischen Front Amgruppierungen statt. 
So hatte der Feind sich stark einbauen und seine Verteidigung 
neu organisieren können. Vielfach waren von ihm mit Hilfe der 
Bevölkerung auch ausgedehnte rückwärtige Stellungen angelegt 
worden. (Skizze 2.) In die besonders bedrohte Gegend zwischen 
Przemysl und Lubaczow, also vor die Truppen der 11. Armee, 
hatte er von allen Fronten zahlreiche Verstärkungen herangezogen. 
Vor ihr und weiter nördlich am San war er in den ersten Iuni- 
tagen zu starken Gegenangriffen geschritten, die nur in Gegend 
Rudnik unerhebliche Erfolge erzielen konnten. 
Südlich des oberen Dniester hatte die Süd-Armee des Generals 
der Infanterie v. Linsingen am 1. Juni die russische Stellung 
zwischen Stryj und Drohobhcz durchbrochen. Sie war am 3. Juni 
an den Dniester gelangt. Fast gleichzeitig gelang es auch der west¬ 
lich anschließenden K. u. K. Gruppe Szurmay, diesen Flußabschnitt 
kämpfend zu erreichen. Doch entspannen sich hier in den nächsten 
Tagen sehr wechselvolle Kämpfe, welche die linke Flanke und den 
Bücken der Süd-Armee gefährdeten. Infolgedessen mußte diese 
sich zunächst damit begnügen, die Dniester-Linie zwischen ben 
Bahnen Kolomea—Lemberg und Stryj—Tarnopol zu halten. 
Weiter südlich begann am 7. 6. die Verfolgung der vor der Front 
der K. u. K. 7. Armee des Generals der Kavallerie Freiherrn 
v. Pflanzer-Baltin langsam vom Prut auf den Dniester weichen¬ 
den russischen Kräfte. 
Den Plan, die Dniester—Wisznia—San-Linie zu halten, hatte 
die russische Heeresleitung nicht verwirklichen können, da die in 
den ersten Iunitagen erfolgten Massenangriffe der Zarentruppen 
östlich Iaroslau nicht vermocht hatten, die deutschen Verbände 
über die untere Wisznia und den San zurückzuwerfen. Nun 
schienen die Russen einen ganz neuen Entschluß gefaßt zu haben. 
Noch während sich bei den Verbündeten die umfangreichen 
Truppen-Verschiebungen und Neugruppierungen zwischen dem 
oberen Dniester und der Weichsel vollzogen, deuteten Flieger-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.