Volltext: Deutsche Kampfwagen greifen an!

Turm auf die rechte Seite herunter — dann höre ich — ganz von 
fern — einen Mann rufen: „Der Leutnant verwundet!" — 
komme aber schnell wieder zu mir, denn die Betäubung kann nur 
wenige Sekunden gedauert haben — mein rechter Arm ist nicht zu 
bewegen, doch wenig später sitze ich schon wieder auf meinem Sitz, 
habe die Führung meines Wagens. — Aber in dem gleichen 
Augenblick, wo ich heruntersank und mein Melder rief, daß ich 
verwundet sei, hat der älteste Unteroffizier bereits meinen Platz 
neben dem Fahrer eingenommen. Nun haben wir wieder getauscht. 
Auch dieser Feind wird rasch niedergekämpft, unerhörtes Glück 
haben wir. — Aber um uns hemm schart sich schon wieder 
Gegner — in unermeßlicher Zahl muß er bereitstehen. Aber 
unsere Waffen tun weiter ganze Arbeit — wieder wendet sich der 
Feind zur Flucht unter Zurücklassung vieler Toter und Ver¬ 
wundeter, wie wir es heute schon sooft erlebten. 
Im Wagen haben wir jetzt eine Hitze von 86 Grad Celsius! 
Ein aufgehängtes Thermometer zeigt das an. — Die Wunden 
brennen, der Stahlhelm, den wir zum Schutz gegen die Stöße 
beim Überwinden von Hinderniffen aufhaben, ist kaum noch zu 
ertragen. 
Vom Feinde ist jetzt nichts mehr zu sehen. Nach allen Seiten 
beobachte ich. — Wir fahren immer weiter in Richtung unserer 
eigenen Truppe. Ganz weit hinten scheint eigene Infanterie sich 
vorzuarbeiten — und nun kann ich zurückfahren dorthin, da wir 
die eigene Truppe kommen sehen. 
Jetzt werden wir auf einmal von einem Geschoßhagel über¬ 
schüttet. Cs hat sich aufgeklärt. Artillerie hat uns gefaßt — ist es 
feindliche — oder ist es gar die eigene, wir wissen es nicht, doch 
müffen wir aus der Schußrichtung annehmen, daß es die eigene 
ist, die einen Kampfwagen, der aus Feindrichtung kommt, unter 
Feuer nimmt, ihn für einen feindlichen hält. Die Entfernung ist 
groß, die Witterung immer noch diesig — der Irrtum daher 
entschuldbar. — Große weiße Flecke haben wir auf unsere Panzer 
gemalt — wir taten das nicht gern, doch wir sahen ein, daß es 
für unsere Artillerie wichtig ist, uns zu erkennen, da die vorn und 
an den Seiten aufgemalten Eisernen Kreuze wohl nicht aus¬ 
reichend sichtbar sind. 
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