Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz erster Band (1 : Vom Kriege ; 1 ; / 1832)

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wir von unserem Gegner fordern/ um so geringer dür¬ 
fen wir erwarten daß seine Anstrengungen sein werden cS 
uns zu versagen. Je geringer aber diese sind/ um so klei¬ 
ner dürfen auch die unsrigcn bleiben. Ferner/ je kleiner unser 
politischer Zweck ist/ um so geringer wird der Werth sein 
den wir auf ihn legen , um so eher werden wir uns gefallen 
lassen ihn aufzugcben: also um so kleiner werden auch 
aus diesem Grunde unsere Anstrengungen sein. 
So wird also der politische Zweck/ als das ursprüng¬ 
liche Motiv des Krieges/ das Maaß sei«/ sowohl für das 
Ziel welches durch den kriegerischen Akt erreicht werden 
muß/ als für die Anstrengungen die erforderlich sind. 
Aber er wird dies nicht an und für sich fein können/ 
sondern/ weil wir cö mit wirklichen Dingen zu thun ha¬ 
ben, und nicht mit bloßen Begriffen/ so wird er es in 
Beziehung auf die beiderseitigen Staaten sein. 
Ein und derselbe politische Zweck kann bei verschiedenen 
Völkern, oder selbst bei ein und demselben Volk, zu ver¬ 
schiedenen Zeiten, ganz verschiedene Wirkungen -Hervor¬ 
bringen. Wir können also den politischen Zweck nur so 
als das Maaß gelten lassen, indem wir uns ihn in Ein¬ 
wirkungen auf die Massen denken die er bewe¬ 
gen soll, so daß also die Natur dieser Massen in Be¬ 
trachtung kömmt. Daß dadurch das Resultat ein ganz 
anderes werden kann, je nachdem sich in den Massen 
Verstarkungs- oder Schwächungs-Prinzipe für die Hand-' 
lung finden, ist leicht cinzufehcn. Es können in zwei Völ¬ 
kern und Staaten sich solche Spannungen, eine solche 
Summe feindseliger Elemente finden, daß ein an sich sehr 
geringes politisches Motiv des Krieges eine weit über seine 
Natur hinausgehende Wirkung, eine wahre Explosion hcr- 
vorbringen kann.
	        
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