Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

365 
man dadurch inponircn, und da mag cs gelten, wo man 
aber dieser Schwäche seines Gegners nicht gewiß ist, soll 
man es bleiben lassen. Erfordert das strategische Vcr- 
haltniß nach der Schlacht stch rechts und links durch ab¬ 
gesonderte Hansen zu decken, so muß so viel geschehen, wie 
nach den Umständen unerläßlich ist, aber diese Trennung 
muß immer als ein Übel betrachtet werden, und selten 
wird man im Stande sein, sie am Tage nach der Schlacht 
selbst schon eintreten zu lassen. 
Wenn Friedrich der Große, nach der Schlacht von 
Collin und der Aufhebung der Belagerung von Prag in 
drei Kolonnen zurückging, so geschah cs nicht aus Wahl, 
sondern weil die Stellung seiner Streitkräfte und die 
Deckung Sachsens es nicht anders zuließ. Vonaparte ließ 
nach der Schlacht von Vrienne Marmont auf die Aube 
zurückgehen, während er selbst über die Seine stch gegen 
Troyes wandte; daß ihm aber dies nicht schlecht bekam, 
lag bloß darin, daß die Verbündeten, anstatt zu verfolgen, 
stch gleichfalls trennten, sich mit einem Thcil (Blücher) 
gegen die Marne wandten, und mit dem andern (Schwar¬ 
zenberg), aus Furcht zu schwach zu sein, ganz langsam 
vorrückten. 
Vierzehntes Kapitel. 
Das nächtliche Gefecht. 
Wie es geführt wird, und welches die Eigcnthüm- 
lichkeiten seines Verlaufs sind, ist ein Gegenstand der 
Taktik; wir betrachten es hier nur, in so weit das Ganze 
als ein eigenthümlicheö Mittel erscheint.