Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz erster Band (1 : Vom Kriege ; 1 ; / 1832)

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entsteht eine Wechselwirkung, die, dem Begriff nach, zum 
Äußersten führen muß. Dieß ist die erste Wechsel¬ 
wirkung und das erste Äußerste worauf wir stoßen. 
lErste Wechselwirkung.) 
4. Das Ziel ist den Feind wehrlos zu machen. 
Wir haben gesagt: den Feind wehrlos zu machen sei 
das Ziel des kriegerischen Akts, und wir wollen nun zei¬ 
gen daß dies, wenigstens in der theoretischen Vorstellung, 
nothwendig ist. 
Wenn der Gegner unfern Willen erfüllen soll, so 
muffen wir ihn in eine Lage versetzen, die nachtheiliger ist 
als das Opfer welches wir von ihm fordern; die Nach¬ 
theile dieser Lage dürfen aber natürlich, wenigstens dem 
Anscheine nach, nicht vorübergehend sein, sonst würde der 
Gegner den bessern Zeitpunkt abwarten, und nicht nachgeben. 
Jede Veränderung dieser Lage, welche durch die fortgesetzte 
kriegerische Thätigkeit hervorgebracht wird, muß also zu 
einer noch nachtheiligeren führen, wenigstens in der 
Vorstellung. Die schlimmste Lage in die ein Kriegführender 
kommen kann, ist die gänzlicher Wehrlosigkeit. Soll also 
der Gegner zur Erfüllung unseres Willens, durch den krie¬ 
gerischen Akt, gezwungen werden: so müssen wir ihn entwe¬ 
der faktisch wehrlos machen, oder in einen Zustand ver¬ 
setzen, daß er nach Wahrscheinlichkeit damit bedroht sei. 
Hieraus folgt: daß die Entwaffnung, oder das Nieder¬ 
werfen dcö Feindes, wie man es nennen will, immer das 
Ziel des kriegerischen Aktes sein muß. 
Nun ist der Krieg nicht das Wirken einer lebendigen 
Kraft auf eine tobte Masse, sondern, weil ein absolutes 
Leiden kein Kricgführcn sein würde, so ist er immer der 
Stoß zweier lebendigen Kräfte gegeneinander, und was
	        
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