344
seinen Gegner Niederschlagen, um so mehr wird er Alles
in die Waagschaale der ersten Schlacht legen, in ihr Alles
zu erringen hoffen und streben. Bonaparte ist wohl kaum
in einem seiner Kriege ohne den Gedanken ausgezogen, sei¬
nen Gegner gleich in der ersten Schlacht niederzuschlagcn;
und Friedrich der Große, in kleinern Verhältnissen und
beschränktem Kriesen, dachte eben so, wenn er an der Spitze
eines kleinen Heeres stch im Rücken gegen die Russen oder
die Reichöarmee Luft machen wollte.
Die Entscheidung, welche die Hauptschlacht giebt, hängt
zum Thcil von ihr selbst ab, haben wir gesagt, d. h. von
der Menge der Streitkräfte, mit welchen sie geliefert wird,
und von der Größe des Erfolgs.
Wie der Feldherr in Beziehung auf den ersten
Punkt ihre Wichtigkeit steigern kann, ist an sich klar, und
wir wollen nur bei der Bemerkung stehen bleiben, daß
mit dem Umfang der Hauptschlacht die Menge der Fälle
wächst, welche durch sie mit entschieden werden, und daß
deshalb Feldherrn, welche im Vertrauen zu stch die großen
Entscheidungen liebten, es immer möglich gemacht haben,
den größten Theil ihrer Streitkräfte darin zu verwen¬
den, ohne auf andern Punkten dadurch wesentlich zu ver¬
säumen.
Was den Erfolg, oder genauer gesprochen die inten¬
sive Stärke des Sieges betrifft, so hängt diese hauptsäch¬
lich von vier Verhältnissen ab:
1. Von der taktischen Form, in welcher die Schlacht
geliefert wird.
2. Von der Natur der Gegend.
3. Von dem Waffenverhältniß.
4. Von dem Machtverhältniß.
Eine Schlacht mit gerader Front und ohne Umgehung