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So kann der Verlust einer Batterie, das glückliche Ein¬
brechen von einem Paar Reiter-Regimentern u. s. w. den
schon reifenden Entschluß zum Rückzug völlig in ö Le¬
ben rufen.
Aum Schluß dieses Gegenstandes müssen wir nun
noch einen Augenblick auf dem Punkt verweilen, wo Muth
und Einsicht in dem Feldherrn eine Art von Kampf mit¬
einander zu bestehen haben.
Wenn auf der einen Seite der gebieterische Stolz
eines siegreichen Eroberers, wenn der unbeugsame Wille
eines angcbornen Starrsinns, wenn das krampfhafte Wi¬
derstreben einer edlen Begeisterung nicht von dem Schlacht¬
felde weichen wollen, wo sie ihre Ehre zurück lassen sollen:
so rath auf der andern die Einsicht, nicht Alles auszuge¬
ben, nicht das Letzte auf's Spiel zu setzen, sondern so Viel
übrig zu behalten, als zu einem ordnungsvollen Rückzug
nöthig ist. Wie hoch auch der Werth des MutheS und der
Standhaftigkeit im Kriege angeschlagen werden muß, und
wie wenig Aussicht der zum Siege hat, der sich nicht ent¬
schließen kann, ihn mit der ganzen Kraftanstrengung zu
suchen: so giebt es doch einen Punkt, über den hinaus
das Verharren nur eine verzweiflungsvolle Thorheit ge¬
nannt, und also von keiner Kritik gebilligt werden kann.
In der berühmtesten aller Schlachten, in der von Vclle-
Alliance, setzte Bonaparte seine letzten Kräfte daran, eine
Schlacht zu wenden, die nicht mehr zu wenden war, er
gab den letzten Heller aus, und stoh dann wie ein Bett¬
ler vom Schlachtfelde und aus dem Reiche.